Eine große Hürde auf dem Weg zur Selbstliebe ist es, gut für sich selbst zu sorgen. Letztlich bedeutet Selbstliebe ja nicht nur, dass wir uns selbst bedingungslos lieben und nicht von der Liebe anderer abhängig sind, sondern auch, dass wir verwirklichen, was wir brauchen, um ganz und glücklich zu sein. Und das kann verdammt schwierig sein, wenn du eine Familie hast. Zumindest so lange, wie du nichts Grundlegendes änderst. Falls du Schwierigkeiten hast, die Dinge zu tun, die dir am Herzen liegen, weil immer etwas oder jemand dazwischen kommt, ist dieser Artikel genau für dich!
Warum Freiräume so schwer zu schaffen sind
Deinem eigenen Bedürfnis nach einer Pause oder nach Kreativität zu folgen bedeutet ja gleichzeitig, dass du in dieser Zeit anderen nicht zur Verfügung stehst. Während du deinen Lieblingssport machst oder malst, tanzt, Blumen pflückst oder vor dich hin träumst, kochst du niemandem etwas zu essen, erledigst keinen Papierkram, räumst nichts auf, ja, du bist nicht einmal als Gesprächspartner da, wenn jemand gerade das Bedürfnis hat, mit dir zu sprechen. Oder du bist dann nicht so gestresst, hyperproduktiv und mies gelaunt wie dein Umfeld, weil du dir herausnimmst, etwas zu tun, das dich vielleicht rundum glücklich macht? Das ist ziemlich böse, denn du nimmst anderen etwas weg. Oder genießt etwas, das sie selbst sich nicht gönnen.
Der Punkt ist zwar, du nimmst niemandem etwas weg, das ihm wirklich gehört hätte. Denn du gehörst nur dir. Wem und was du deine Aufmerksamkeit schenkst, ist deine Sache. Welche Verpflichtungen du eingehst und ob du zum Beispiel für Kinder Sorge tragen darfst, zieht natürlich auch Verantwortung nach sich. Doch oft ist es so, dass wir uns selbst viel mehr zurücknehmen und hinten anstellen, als wir das tatsächlich tun müssten. Regelmäßige Pausen müssen drin sein. Du bist ja keine Maschine und musst das auch nicht von dir selbst verlangen. Auch wenn andere das vielleicht tun. Das macht es weder sinnvoll noch gesund.
Nur haben sich eben alle, inklusive dir, daran gewöhnt, in welchem Maße du Allgemeingut bist und über deine Grenzen gehst. Sobald du das ändern möchtest, wird es schwierig.
Auf kleine Zeitfenster warten
Vielleicht kannst du dich eine Zeit lang mit dem Plan durchmogeln, einfach dann immer etwas für dich zu tun, wenn gerade keiner guckt. Wenn sich die Kinder zufällig mal ein paar Minuten ruhig beschäftigen, gerade nichts super wichtiges zu erledigen ist und du einen Moment lang nicht gebraucht wirst. Das klingt auch ziemlich vernünftig, denn theoretisch ergeben sich diese Zeitfenster immer wieder und es wäre ja super praktisch, sie für eine kleine Auszeit zu nutzen. In der wir dann vielleicht meditieren, lesen, Yoga machen. Das große Problem dabei ist nur: diese Zeiten sind kein bisschen planbar. Es kann dir gut passieren, dass du tagelang keine Zeit für dich findest. Oder Wochen, Monate. Dich selbst mit „irgendwann“ hinzuhalten, ist auf Dauer keine gute Idee.
Falls du das Glück hast, dass sich diese Momente öfter ergeben, bleibt immer noch das Problem, dass du schlecht sagen kannst, wie lange sie dauern. Es kann gut passieren, dass du es dir gerade gemütlich gemacht hast, dich auf deine Meditation eigestimmt – und schon ruft jemand verzweifelt nach dir. Wenn das einmal vorkommt, ist das sicher kein Beinbruch. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit wird das andauernd vorkommen. Und dann nützen dir deine Zeitfenster auch nicht viel.
Außerdem bewirkt diese Methode auch noch etwas anderes: Du übst, dich wegzustehlen, um Zeit und Raum für dich zu haben. Das heißt, deine eigene Zeit für dich ist eigentlich „gestohlene Zeit“. Und sobald jemand merkt, dass du nicht zur Verfügung stehst, unterbrichst du, was dir wichtig ist, und kehrst zurück zu deinen Pflichten. Das ist fast, als würde man im Job heimlich zur Mittagspause schleichen, damit niemand merkt, dass man eine macht. Das ist nicht der beste Weg, deine Zeit zu genießen und dich in deinem Leben zuhause zu fühlen.
Die regelmäßige Auszeit
Okay, hin und wieder auf einen unbeobachteten Augenblick zu hoffen, ist also nicht die optimale Methode zu einer Auszeit zu kommen. Sinnvoller klingt, eine regelmäßige Pause zu etablieren. Hierzu brauchst du zuerst einen Plan, was du wann machen möchtest. Das ist der einfachere Teil. Dann musst du das kommunizieren – was schon interessanter werden kann, wenn zum Beispiel dein Partner das Bedürfnis, einfach mal allein zu sein, nicht nachvollziehen kann. Dass du völlig unnötig und sinnlos täglich eine Runde spazieren gehen willst, stößt unter Umständen auf Proteste, Beleidigtsein oder Vorwürfe. Und dann musst du deinen Plan durchziehen. Was definitiv der schwierigste Teil ist. Zumindest, wenn du die Sache sanft und mit Blick auf deine Mitmenschen angehst.
Falls dein Plan nämlich nicht den vollen Rückhalt deines Partners genießt, wirst du das sehr schnell merken. Auch wenn er ggf. etwas anderes sagt. Dass etwas nicht stimmt, bekommen wir ja trotzdem mit. Das kann direkt dazu führen, dass man es lieber wieder bleiben lässt. Wer will schon für miese Laune sorgen und etwas falsch machen? Dann fällt uns vielleicht selbst ein, dass wir ja eigentlich ganz viel zu tun hätten und gar keine Zeit haben, unsere Runde zu gehen. Da wir Frauen meistens eher auf Harmonie als auf wilde Kämpfe stehen, ist Aufgeben unter diesen Umständen die wahrscheinlichste Option. Dann haben wir es zwar versucht und wollten uns etwas Gutes tun, aber wir haben prompt die – erwartbare – Erfahrung gemacht, dass wir damit nicht durchkommen. Und wir sind richtig gut darin, solche Erfahrungen einzustecken und uns wieder in unser Schicksal zu fügen. Viel zu gut, würde ich sagen.
Das nächste Mal, wenn du spürst, du musst etwas Grundlegendes ändern, weil dir wieder alles über den Kopf wächst und du einfach kein Land mehr siehst – wirst du da wieder probieren, dir regelmäßige Auszeiten zu verschaffen? Wirst du versuchen, dir abends Zeit fürs Malen zu nehmen oder morgens Sport zu machen? Das wird mit jedem Scheitern unwahrscheinlicher. Und dein Handlungsspielraum wird kleiner. Sogar mit der Fantasie, du könntest ja dies und jenes machen, wenn du nur wollen würdest, wird es dann irgendwann schwierig.
Die Ellenbogen-Methode
Der alternative Weg dazu geht direkt mit dem Kopf durch die Wand. Das heißt, du setzt – notfalls laut und sehr deutlich – gegen alle Widerstände durch, was dir wichtig ist und lässt deine Kinder und den Partner schmollen. Das geht und führt mit ziemlicher Sicherheit dazu, dass du deine Auszeiten bekommst. Das Problem damit ist nur: Du wirst selber auch Schmerz fühlen.
Wir sind miteinander verbunden und nehmen Gefühle anderer oft deutlicher wahr als unsere eigenen. Und das Unbehagen, das wir anderen verschaffen, fällt damit sehr schnell auf uns zurück. Dann kannst du deine Yogastunde bestimmt nicht genießen und wenn du kreativ sein wolltest, verhagelt dir das blöde Gefühl im Bauch den Zugang zu deiner schöpferischen Kraft. Dann hast du zwar bekommen, was du haben wolltest, fühlst dich aber zugleich furchtbar schuldig, wahrscheinlich steigt auch Wut in dir auf. Wut auf dich selber, weil du nicht stark genug bist, auch gegen Widerstände mit Freude zu tun, was für dich wichtig ist. Wut auf deine Familie, die dir keine Freiheit lässt. Wut, wegen der Ungerechtigkeit, nicht zu bekommen, was dir eigentlich zusteht. Auch nicht gerade ideal.
Warum wir nicht kriegen, was wir brauchen
Das große Problem mit den Plänen, die du für dich selber hast und die nichts mit Fürsorge, Pflichterfüllung und Verantwortung zu tun haben, ist: Wir wissen vom Verstand her, dass es uns zusteht, zumindest ein wenig Zeit für uns selbst abzuzweigen. Wir wissen vom Verstand her, dass wir nicht ständig nur machen können, sondern auch Kraft schöpfen müssen. Das wir auch irgendwann noch leben müssen. Das wissen wir alle. Aber warum klappt das dann trotzdem so oft nicht?
Einfach, weil wir nicht das Gefühl haben, dass es uns zusteht. Da sind immer noch tausend Dinge zu erledigen. Selbst wenn eigentlich Feierabend ist. Es liegt immer noch irgendwas wo herum, es gibt immer, wirklich immer!, etwas zu Putzen, sich um jemandes Anliegen zu kümmern. Wir sind einfach für tausende kleiner Dinge und Abläufe verantwortlich. Und eigentlich geht es uns ja nicht so schlecht, nicht wahr? Unsere Vorfahrinnen hatten es weit beschwerlicher, hatten auch keine Freizeit …
Das Gefühl, nie genug getan zu haben, nie fertig zu sein, bringt die Verantwortung für die Familie und den Haushalt fast zwangsläufig mit sich. Und zwar unabhängig davon, ob du „nur“ Hausfrau und Mutter bist oder Vollzeit arbeitest. Der größte Teil der Dauerbaustelle Haushalt wird deiner sein. Wenn wir das irgendwie mit dem Partner aufteilen, nützt das auch nur bedingt – manchmal sind wir Frauen da regelrechte „Verantwortungsschwämme“ und kümmern uns dann doch um so viele Dinge mehr, als wir eigentlich wollten. Am liebsten ganz nebenbei, während wir noch dies und jenes tun. Und dann sind wir den ganzen Tag am Machen, ohne, dass man lange etwas davon sieht, strampeln uns ab und werden nie fertig.
Das Dasein für andere, das Kümmern ist in uns einfach tief verwurzelt und ja grundsätzlich auch die wunderbarste Sache der Welt. Es wäre trostlos auf diesem Planeten, wenn sich niemand kümmern würde, niemand für andere da wäre! Nur, dieser Kampf gegen die Windmühlen ist nicht zu gewinnen. Und unser Bedürfnis, alles gut und schön zu machen richtet sich dann unter Umständen gegen uns selbst. Wir machen für alle anderen alles schön und gut – nur für uns selber nicht. Obwohl wir es eigentlich besser wissen.
Was du wirklich tun solltest
Was kannst du da noch machen, außer zu warten bis die Kinder groß sind und der Partner ein eigenes Hobby für sich entdeckt? Oder darauf zu hoffen, dass es nicht weiter auffällt, wenn du dich auf leisen Sohlen kurz davon stiehlst.
Mein Rat ist, dich erst ein wenig der Selbstliebe anzunähern. Du findest unten weitere Artikel verlinkt, die dir dabei helfen können. Du musst nicht warten, bis du den Schwarzen Gürtel in Selbstliebe hast, bevor du dir Auszeiten nehmen kannst, keine Sorge. Du wirst merken, wie es dir nach und nach besser geht, wie du lockerer und zufriedener durch deinen Tag gehst. Du wirst merken, wie sich allmählich deine Beziehungen und das Familienleben entspannen. Damit hast du schon einmal ganz viel Zündstoff herausgenommen und eine neue Realität geschaffen. Diese Realität ist ständig in Bewegung, du formst sie jeden Tag mit. Nimm das ruhig wahr – es ist erstaunlich, wie viel sich in kurzer Zeit verändern kann.
Wenn du dann aus deiner wachsenden Selbstliebe heraus Dinge angehst, die dir wichtig sind, wird es für dein Umfeld sehr viel normaler sein und du muss nicht groß darum kämpfen. Du hast dann nämlich eine ganz andere Selbstverständlichkeit, mit der du dir Zeit für deine Herzensangelegenheiten und zur Entspannung nimmst. Heftige Gegenreaktionen werden damit sehr viel unwahrscheinlicher. Und wenn doch jemand brummt? Dann kannst du damit viel entspannter umgehen, weil du nicht nur weißt, dass du deine Auszeit nehmen darfst. Du fühlst es dann auch. Und das ist das Fundament, das du brauchst.
Dann kannst du deine Zeit genießen und hast nicht das Gefühl, dich damit ins eigene Fleisch zu schneiden. Es dauert allerdings ein wenig und vielleicht kannst du nicht alles von heute auf morgen umkrempeln. Aber so veränderst du nachhaltig etwas und kannst auch leicht dabei bleiben. Ganz ohne Trotz, Wut und Verzweiflung. Das ist etwas Geduld durchaus wert.
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Mein Name ist Karin Pelka und mein Herzensanliegen ist es, dich zu deinem bedingungslosen Ja zu dir selbst zu begleiten. Denn dieses Ja ist so kraftvoll und tiefgreifend, dass es keine faulen Kompromisse mehr zulässt. Dein Ja zu dir selbst bahnt dir den Weg zu deiner Erfüllung, deinem authentischen Wesen und zu echter, ungekünstelter Selbstsicherheit.
Meine Erfahrung und all mein über viele Jahre gesammeltes und erprobtes Wissen über Psychologie, Meditation, innere Arbeit, schamanische Reisen, Imagination, Bewegung und Kreativität fließen nicht nur hier im Blog zusammen. Im geschützten Raum des 1:1-online-Coaching bin ich mit meinem ganzen Erfahrungsschatz für dich da.
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