Zum Inhalt springen

Irgendwo im Nirgendwo

Wenn alles zerbricht

Was tun, wenn das alte Leben zerbricht?

Jede von uns kann es treffen: Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Das altbekannte Leben funktioniert nicht mehr, es existiert nicht mehr. Zugleich gibt es keinen Plan für das Neue, keine Bewältigungsstrategie, keinen Masterplan. Wir finden uns in einem dichten Nebel aus Gefühlen, Ängsten, Hoffnungen – und totaler Planlosigkeit.

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, dass dieser Raum zwischen dem Alten und dem Neuen zum einen ganz normal und wichtig ist. Zum anderen möchte ich dir auch einige Tipps an die Hand geben, wie du dir selbst durch solche Zeiten hindurch gut helfen kannst.

Das bekannte Leben zerbricht

Eine Beziehung endet, ein geliebter Mensch wird schwer krank oder stirbt, ein Job oder ein Zuhause fällt weg … vielleicht wirst du auch selbst krank oder hast einen Unfall. Oft sind es negative Erlebnisse, die uns in den Raum zwischen den Welten stoßen.

Aber auch eigentlich wunderbare Dinge, wie die Geburt eines Kindes oder ein lang ersehnter Umzug in ein neues Umfeld können uns dorthin katapultieren, wo wir nicht mehr richtig wissen, wie unser Leben funktioniert.

Oft sind es äußere Ereignisse, die uns unvorbereitet erwischen, manchmal treffen wir auch selbst eine (über-)fällige Entscheidung, das Alte hinter uns zu lassen, obwohl wir nicht nahtlos an ein neues Leben anknüpfen können. Wenn eine Beziehung nicht mehr trägt, ein Beruf nicht mehr machbar für uns ist.

Was nach dem ersten Schock – oder auch der Euphorie – kommt, würden wir meistens am liebsten gleich wieder loswerden: Das Gefühl, im luftleeren Raum zu hängen, ohne zu wissen, wo unten ist und wo oben – und wie wir da jemals wieder herauskommen sollen.

Angst, Lähmung und Druck

Überforderung und Angst lähmen uns, wir hadern mit unserem Schicksal, mit uns selbst, der Welt, der Ungerechtigkeit. Wir zweifeln unsere Entscheidungen an. Und würden alles dafür geben, zu wissen, wir unser Leben denn jetzt weitergehen soll.

Denn wir lernen: Wir brauchen immer einen Plan. Eine Richtung. All unser Handeln ist auf Sinn und Zweck ausgerichtet, darauf, irgendwohin zu führen.

Doch genau diese Erwartung an uns selbst verursacht in diesen Momenten den größten Druck und damit eine Menge zusätzlichen Schmerz.

Falls du gerade in einer solchen Situation steckst oder eine Entscheidung vor dir herschiebst, von der du weißt, dass sie dich in dieses Nichts stürzen wird, möchte ich dir deshalb hier die Hand reichen.

Der Raum zwischen den Welten

Dieser Raum zwischen den Welten, in dem alles möglich ist, aber nichts greifbar, ist heilig. Er ist unglaublich wichtig für unsere psychische Gesundheit und für unseren Weg als Menschen. Wir brauchen ihn. Auch, wenn er uns nicht gefällt und er sich anfühlt, als könnten wir niemals wieder heraus finden.

Wenn etwas Bedeutendes für uns endet, befinden wir uns immer ein einer Transit-Phase, in einem Übergang. Unsere Identität, unsere Lebenswirklichkeit hängt eng an den äußeren Umständen, an den Menschen, unseren Tätigkeiten, den Gewohnheiten, die wir kennen. Wollen oder müssen wir mit gravierenden Veränderungen zurechtkommen, brauchen wir Zeit, uns anzupassen.

Wir müssen das Alte erst nach und nach loslassen. Wir müssen einen Teil unserer Identität sterben lassen. Wir müssen trauern, Schmerz spüren, Wut zulassen. Oft tauchen dann auch alte Verletzungen aus der Vergangenheit wieder auf, die ähnliche Gefühle in uns ausgelöst haben, die auch gefühlt und gesehen werden wollen.

Das, was im Außen tot ist, auch in unserem Inneren tot sein zu lassen, kostet Zeit und Kraft. Das ist völlig normal. Denn es stirbt damit ein Teil unseres Ichs, unserer Zukunft.

Warum wir Zeit brauchen

In unserer schnelllebigen Zeit haben wir leider oft nicht das Gefühl, dass es in Ordnung ist, diese Zeit zu brauchen. Manchmal werden wir auch von anderen tatsächlich gedrängt. Doch die Seele, die Psyche braucht Zeit, Dinge zu verarbeiten und mit neuen Umständen zurechtzukommen.

Wenn das alte Leben wegfällt, die alte Lebensrealität nicht mehr vorhanden ist, brauchen wir neue Orientierung. Ein neues Ich. Wir müssen neue Wege für uns finden, die wir einschlagen können und auch wollen.

Doch aus dem Schmerz heraus, der ersten Überforderung und den überschäumenden Ängsten lassen sich kaum gute Entscheidungen treffen. Wir befinden uns im Krisenmodus, versuchen irgendwie zu überleben – und haben ganz sicher keinen Blick für Möglichkeiten oder dafür, was wirklich gut für uns ist.

Die Verlockung ist dann groß, einfach dem Rat anderer zu folgen oder zu tun, was man eben so macht, ohne wirklich auf sich selbst zu hören und den eigenen inneren Kompass zurate zu ziehen. Was bei derartigen Entscheidungen herauskommt, ist oft nicht in unserem eigenen höheren Interesse.

Du siehst, dieses irgendwo im nirgendwo sein hat seinen Grund uns seine Berechtigung. Aber nicht nur das, es ist tatsächlich sogar ein Geschenk für uns, in diesem Raum sein zu dürfen. Auch wenn es sich nicht immer so anfühlt.

In der schöpferischen Ursuppe

Wenn wir in den Raum zwischen den Welten fallen, fallen wir gewissermaßen zurück in die schöpferische Ursuppe. Der alte Weg ist dahin, es gibt noch keinen neuen. Dadurch werden wir quasi einmal zurück auf Null gesetzt. Wir werden in gewisser Weise wieder „ungeboren“, wieder ganz neu und frisch. Natürlich haben wir unsere Erfahrungen dabei, doch wir sind eingeladen, von Grund auf neu für uns zu entscheiden.

Wir dürfen alles, was jetzt nicht mehr möglich ist und was stattdessen neu möglich sein kann, durchfühlen, es an uns herankommen lassen, damit hantieren, spielen und uns selbst neu kennenlernen. Wir werden gefragt, was wir denn wirklich wollen. Und das ist eine Frage, die sich oft nicht so leicht beantworten lässt, wie man im ersten Moment denkt.

Der Raum zwischen den Welten ist genau diese Frage: Was willst du wirklich?

Was willst du nicht mehr, was willst du stattdessen? Was ist wirklich wichtig? Wer oder was bist du?

Wenn uns das Leben diese Fragen stellt, geht es ans Eingemachte. Wir dürfen jetzt grundlegend neu wählen. Uns und unser Leben neu erschaffen.

Und wie der Geburt eines Kindes eine gewisse Schöpfungszeit vorausgeht, in der es sich entwickelt, reift und wächst, geht auch der Geburt unseres Neuanfangs Schöpfungszeit voraus.

Das passt nicht in die Motivations-Sprüche-Welt, in der man in drei Tagen ein neuer Mensch wird. Es erfordert Geduld mit sich selbst. Aber diese Phase zuzulassen, ist unglaublich wertvoll!

Was kannst du tun, wenn du ins Nichts fällst?

  1. Akzeptiere so gut du kannst, dass es so ist. Fühle das Nichts, den Nebel und heiße ihn willkommen. Das ist der Raum, in dem du dich selbst finden und neu erfinden darfst. Es ist gut, dass du jetzt hier bist. Er schirmt dich auch ein Stück weit von der geschäftigen Außenwelt ab und hilft dir, dich mit dir selbst zu beschäftigen.
  2. Sorge gut für dich. Mache Selfcare zu deiner absoluten Priorität. Verordne dir lange Spaziergänge, Meditation, gutes Essen, Pflege, Gespräche mit vertrauten Menschen, viel Schlaf, sei kreativ, schreibe Gedanken und Gefühle auf – versuche nicht produktiv zu sein, sondern kümmere dich möglichst gut um dich selbst.
  3. Lasse deine Gefühle zu. Es werden Wellen kommen. Von Trauer, Wut, Verzweiflung, aber auch von Vorfreude und Hoffnung. Erlaube dir, alles zu fühlen, egal ob das „moralisch korrekt“ ist. Lass Tränen fließen.
  4. Lass auch vergangene Verletzungen und Ereignisse auftauchen, die sich jetzt melden. Auch sie wollen gefühlt und anerkannt sein.
  5. Wenn du magst, mache ein Feuer-Ritual, in dem du Altes loslässt. Notiere dazu Schmerz und Erinnerungen auf Zettelchen, die du verbrennst (feuerfester Untergrund und achtsamer Umgang sind natürlich wichtig).
  6. Versichere dir, dass du auf der anderen Seite des Nebels wieder herauskommen wirst und dass du den für dich richtigen Weg auf jeden Fall finden wirst. Oder vielleicht findet er auch dich. Übe dich im Vertrauen darauf, dass du dein eigenes Timing bemerken wirst. Du wirst es wissen, wenn es so weit ist, deine Zukunft in die Hand zu nehmen und gute Entscheidungen für dich zu treffen.
  7. Vertraue deinem Gespür für richtig und falsch. Gerade wenn wir mit dem Verstand nicht weiterkommen, lernen wir oft gezwungenermaßen, dass wir einen eingebauten Kompass haben. Höre gut in dich hinein und lass dich in deinen alltäglichen Handlungen von deinem Gespür leiten. Du möchtest spontan etwas wegwerfen, ein Gedicht schreiben oder hast Lust auf ein Bad? Mache dir so viel davon direkt möglich, wie du kannst!

Diese Zeit im Nichts kann auch eine gute Gelegenheit sein, dich mit deiner eigenen Spiritualität tiefer auseinanderzusetzen. Folge hier deiner Neugier und deinen spontanen Impulsen, hole dir Anregungen, lies Bücher, die dich gerade ansprechen. Deine Seele auf diese Weise zu nähren, gibt dir Kraft und Zuversicht.

Mein eigenes Sein, irgendwo im Nirgendwo

Ich selbst bin schon durch einige Umbrüche gegangen. Manche davon freiwillig und geplant, manche davon hat mir das Leben eben serviert. Einige waren richtig harte Brocken für mich. Rückblickend kann ich sagen: Manche waren sogar sehr viel härter für mich, als ich mir eingestanden habe.

Oft habe ich versucht, Veränderungen möglichst schnell und möglichst entschieden über die Bühne zu bekommen. Denn: Ich bin stark, ich schaff das. Oder auch einfach, weil die blanke Panik mich erwischt hat oder es aus anderen Gründen keinen großen Entscheidungsspielraum gab. Und dann greift bei mir gerne Kali, die wütende Zerstörerin, ein. Manchmal ist das eine gute Sache, aber nicht immer.

Momentan gehe ich durch eine der größten Veränderungen in meinem Leben. Ich tue es auf eigenen Wunsch – aber letztlich, weil mir kaum eine andere Möglichkeit bleibt, wenn ich glücklich und mit mir selbst im Reinen sein möchte. Ich befinde mich also halb freiwillig, halb gezwungen im Raum zwischen den Welten.

Das Wechselbad der Gefühle, die Unsicherheit und das Ungewisse – all das ist nicht wirklich angenehm. Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich lieber einen schönen, gemütlichen Übergangsplan gehabt. Doch ich habe keinen. Denn tatsächlich muss ich diesmal zunächst einfach alles loslassen, was ich über ich zu wissen glaubte. Sehr viel mehr, als jemals zuvor.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Je mehr ich entschleunigt habe, je mehr ich Druck rausgenommen und mir Selbstfürsorge verordnet habe, desto klarer wurde ich in mir selbst. Ich konnte erkennen, was vorher nicht gut war, was ich hinter mir lassen darf, welche Verletzungen ich mit mir herumschleppe und welche Überzeugungen mich hierher gebracht haben. Wo ich unehrlich war. Zu anderen und zu mir selbst.

Nicht die schönste Arbeit, aber eine notwendige.

Und je mehr ich all das abstreife, was nicht wirklich ich bin, was nicht meinem wahren Wesen entspricht und was ich in meinem neuen Leben nicht mehr haben möchte, je mehr ich Erwartungen an mich selbst loslasse, desto heller wird es für mich.

Der Nebel lichtet sich. Erste Konturen treten hervor. Noch ist nichts konkret, noch gibt es keine greifbare Form. Doch ich weiß jetzt, nach welchen Kriterien ich entscheiden kann und will – und nach welchen ich mich nicht mehr richten werde, weil sie Niemals meine eigenen waren.

Das kostet Zeit. Zeit, die ich mir diesmal ganz bewusst nehme, weil ich weiß, sie zahlt massiv auf meine Zukunft ein. Denn alles was ich überstürzt, aus Druck und Angst oder aus den Erwartungen anderer heraus entscheide, wird nicht zu mir passen.

Und ich habe ehrlich gesagt weniger Lust denn je, unpassende Entscheidungen zu treffen und sie dann leben zu müssen 😉

Falls du durch diese Zeit nicht allein gehen möchtest, sondern dir Unterstützung von jemanden wünschst, der dich einfühlsam, offen und mit tiefen Vertrauen in deine innere Wahrheit begleitet: schreibe mir!

Ich kann zwar den Nebel nicht für dich wegzaubern, aber ich helfe dir, die Magie dieser Zeit so zu durchleben, dass du gestärkt und klar daraus hervorgehen kannst.

(c) Beitragsbild: cokacoka // Getty Images, lizensiert durch Canva

Was hält dich davon ab, an dich zu glauben?

Wahrscheinlich hast du diesen Satz schon gehört: „Alles, was du brauchst, ist bereits in dir.“ Und womöglich hat dich das eher ratlos zurückgelassen. Mag ja sein, dass…

Feuer-Ritual: Lass deinen Schmerz hinter dir

Du möchtest mit einem Kapitel deines Lebens abschließen, alte Wunden heilen oder Glaubenssätze loslassen, die dich klein halten? Dann lade ich dich hier zu einem einfachen, aber…

Gib deinem Herzen Raum zum Blühen

Kurz und kraftvoll – dein Impuls: Wie oft sitzen wir in Situationen fest, die scheinbar ausweglos sind? Die sich beklemmend und falsch anfühlen. In denen wir uns…

Karin Pelka Coaching 1

„Mache die Beziehung zur dir selbst zu deiner Priorität. Sie ist der Ausgangspunkt für alles andere in deinem Leben.“

Mein Name ist Karin Pelka und mein Herzensanliegen ist es, dich zu deinem bedingungslosen Ja zu dir selbst zu begleiten. Denn dieses Ja ist so kraftvoll und tiefgreifend, dass es keine faulen Kompromisse mehr zulässt. Dein Ja zu dir selbst bahnt dir den Weg zu deiner Erfüllung, deinem authentischen Wesen und zu echter, ungekünstelter Selbstsicherheit.

Meine Erfahrung und all mein über viele Jahre gesammeltes und erprobtes Wissen über Psychologie, Meditation, innere Arbeit, schamanische Reisen, Imagination, Bewegung und Kreativität fließen nicht nur hier im Blog zusammen. Im geschützten Raum des 1:1-online-Coaching bin ich mit meinem ganzen Erfahrungsschatz für dich da.

Entdecke dein seelenvolles e-Mail-Coaching

Jetzt mehr erfahren!

Komm gerne vorbei und lasse dich regelmäßig inspirieren. Ich freue mich auf einen lebendigen Austausch mit dir!

Dein Abschnittstext

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner