Die eigene Stimme ist das, was andere von uns hören können – und das ist auf so vielen Ebenen relevant! Zum einen nutzen wir unsere Stimme, um uns auszutauschen, uns abzusprechen, Fakten zu übermitteln. Aber viel wichtiger ist: Die Stimme ist DAS Instrument unseres Selbstausdrucks. Und genau an dieser Stelle wird es oft sehr schwierig. Umso wichtiger ist es, die Beziehung, die wir zu ihr haben und damit die eigene Stimme zu heilen.
Heute möchte ich dich mit auf meine eigene Reise zu meiner Stimme nehmen. Mich beschäftigt das Thema schon sehr lange, wie du bald sehen wirst. Vor wenigen Tagen hatte ich ein Schlüsselerlebnis, von dem ich dir hier gerne erzählen möchte. Ich hoffe, du kannst für dich etwas daraus mitnehmen und Kontakt mit deiner eigenen Stimme aufnehmen – es ist unglaublich befreiend, ihr nahe zu sein.
Meine Stimme und ich
Ich war eines von diesen Kindern, das in jedem Zeugnis stehen hatte: „Sie sollte sich mehr am Unterrichtsgespräch beteiligen.“ – und es trotzdem nie getan hat. In Gruppen hielt ich mich immer am Rand. Ich beobachtete alles und hoffte inständig, dass mich keiner was fragt und alle auf mich schauen. In Gedanken war ich immer beteiligt, hätte oft auch die richtigen Antworten gewusst. Aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, mich zu melden und etwas zu sagen. Obwohl ich den Druck gespürt habe, genau das zu tun. Oder weil ich ihn spürte, wer weiß.
Auch zuhause sagte ich nicht viel. Zumindest soweit ich mich erinnere. Und am allerwenigsten sagte ich darüber, wie es mir ging, was mir wichtig war, was mich traurig mache oder froh. Dafür war wenig Raum, vielleicht auch gar keiner. Mein Vater war schnell darin, zu urteilen, Schwächen, Traurigkeit, Langeweile? Das war alles nicht von Belang. Solange ich aufrecht stand, konnte ich auch zur Schule gehen. Probleme mit Lehrern oder Mitschülern? Sag denen halt deine Meinung.
Ich konnte es nicht.
Ich war eben schüchtern
Ja, egal wo ich war, egal, wer über mich sprach (gerne in meiner Anwesenheit) – ich war eben schüchtern. Tatsächlich bin ich eher introvertiert und tanke Kraft, wenn ich allein in meiner eigenen Energie schwimmen kann. Aber meine Schüchternheit war niemals gottgegeben oder eine Schwelle, über die man mich hätte schubsen können. Sie war meine Anpassung an die Welt, wie ich sie kennenlernte. Eine Welt, in der man besser nichts sagte, was zu viel Verletzlichkeit preisgab, in der man besser nichts sagte, was die Gefahr nach sich zog, sanktioniert zu werden.
Meine Geschichte ist bestimmt nicht super mustergültig, aber falls du selbst mit deiner Stimme haderst und dich schwertust, dich auszudrücken, bist du vielleicht in ein ähnliches Klima hineingeboren. Wenig Raum, sich zu äußern, allzu harsche Reaktionen, wenig Verständnis für Ängste und Schwächen – damit sind viele Menschen groß geworden. Heute geben wir unseren Kindern eher diesen Raum (soweit wir selbst damit klarkommen). Aber die Generationen vor uns hatten es oft noch weit schwerer, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln und haben das auch jeweils ihren Kindern weitergegeben.
Tja, und dann soll man einerseits nichts falsches sagen, nicht verletzlich sein – und andererseits den Mund aufmachen und ordentlich auf die Kacke hauen, um sich selbstständig in der Welt zu bewähren. Dass das nicht viel Sinn macht, leuchtet im Rückblick ein.
Doch für ein Kind gibt es dann einfach den Stempel „schüchtern“, dazu tadelnde Blicke und regelmäßige Schubser, nicht mehr schüchtern zu sein. Ziemlich paradox, aber gar nicht so selten.
Ich bin nicht schüchtern – ich bin eingeschüchtert
Falls du dich hier wieder erkennst, kennst du vielleicht auch, dass das Etikett der Schüchternheit an dir klebt und du dich deswegen fehlerhaft fühlst. So, als wärst du mit einem Defizit auf die Welt gekommen, das du irgendwie mit Gewalt ausgleichen sollst, wenn du nicht untergehen willst.
Fakt ist aber: Die Welt, in die wir hineinwachsen, erlaubt uns entweder, uns relativ frei auszudrücken und selbstbewusst unsere Bedürfnisse, Ideen und Gedanken zu teilen, oder sie erlaubt uns das nicht. Das ist nicht dein Fehler. An dir ist nichts kaputt oder weniger toll als an den Menschen, denen es leicht fällt, sich auszudrücken. Du hast einfach eine grundlegend andere Erfahrung gemacht und hast gelernt, in einer Welt zu überleben, die gefährlich wird, wenn man sich offen äußert.
Stimme ist Selbstausdruck
Hast du schon mal einen Sänger, eine Sängerin auf der Bühne gesehen und über die Kraft gestaunt, mit der dieser Mensch so viel Gefühl in so viel Klang verwandelt? Im Endeffekt macht die Stimme nichts anderes, als das nach außen hörbar zu machen, was im Inneren vor sich geht. Das Schluchzen macht Traurigkeit hörbar, das Lachen Freude. Wenn jemand schnell spricht, hören wir die Aufregung, wenn die Stimme weich und leicht wird, hören wir, wie jemand träumt. Wir hören es heraus, wenn jemand beim Sprechen lächelt und wir merken schnell, wenn jemand scheinbar freundlich spricht, aber eine Wut im Bauch hat.
Ohne darüber nachzudenken schaffen wir es, mit unserer Stimme unzählige Informationen über unser Inneres nach draußen zu tragen. Und ebenso gut sind wir darin, diese Informationen von anderen aufzunehmen und zu verstehen, was sie wie meinen. Deshalb gibt es leichter Missverständnisse bei geschriebenen Äußerungen. Zugleich fällt es oft leichter, etwas schriftlich zu mitzuteilen, was sich von Angesicht zu Angesicht gefährlich anfühlt.
Wenn wir uns nicht trauen, unsere Stimme frei zu erheben, und alles darin zu offenbaren, was uns bewegt – sei es inhaltlich oder in den Zwischentönen – hemmt uns das ziemlich grundlegend. Sich mitzuteilen und verstanden zu werden, das ist die Basis eines jeden Miteinanders. Aber wenn man gelernt hat, lieber das meiste für sich zu behalten, ist es schwer, Beziehungen tief werden zu lassen und ganz in ihnen präsent zu sein. Dann guckt wie beim Eisberg im Wasser oben ein kleiner, hörbarer Teil heraus, aber unter der Oberfläche liegt der eigentliche, unfassbar große, wunderschöne Schatz deines Inneren.
Eingesperrte Wünsche
Dann bleiben all deine großen und kleinen Ideen eingesperrt, all deine Wünsche und Visionen finden niemanden, der sie teilen kann. Was du erschaffen möchtest in dieser Welt, wird es schwer haben, Realität zu werden. Das Innere bleibt eingesperrt, wie in einer Knospe, die sich niemals traut zu blühen. Und das ist unsagbar schade.
Ich glaube, wenn wir alle, die wir diese Welt heute bewohnen, Blumen in einem gigantischen Garten wären, könnte man die ganze Tragik gehemmter Ausdruckskraft deutlich sehen. Blumen wachsen heran, bilden verheißungsvolle Knospen, doch sie bleiben ein Leben lang fast vollständig zu. Manche sterben ab, ohne jemals den Kopf gehoben zu haben. Andere wagen es, ihre Blütenblättchen an der Spitze herauslugen zu lassen. Manche wachsen steil empor, verdrängen die anderen vom Sonnenlicht – und blühen trotzdem nicht.
Aber es gibt auch welche, die nach und nach ihre Knospe öffnen, die entfalten, was in ihnen verborgen liegt und dann mit ihrer ganzen Farbpracht, ihrem Duft, der unbeschreiblichen Schönheit ihrer Form dieser Welt Hoffnung geben. Die Hoffnung darauf, dass wir eines Tages alle blühen könnten. Dass niemand mehr im Schatten stehen müsste und keiner mehr schamvoll seine Träume verstecken. Wir wären alle zusammen ein blühender Garten. Das Paradies, das ich mir für uns alle wünsche.
Mein Weg zu meiner eigenen Stimme
Ich war als Kind im Chor – ich mochte Musik immer gerne, ich liebe es auch zu singen. Aber ich war auch hier zu leise. Es war eine riesige Quälerei, denn mit jedem Versuch, mehr Druck auf die Stimme zu kriegen, sie lauter zu machen, wurde meine Kehle enger und verkrampfter. Der Klassiker eigentlich, wenn man versucht, mit Gewalt über Grenzen zu gehen, die eben in diesem Moment noch viel zu massiv sind. Der Kampf gegen sie erzeugt nur noch mehr Schmerz, Scham und das Gefühl, einfach nichts zu können. Für mich war es immer ein Problem, nicht richtig singen zu können, nicht einmal für mich selbst. Denn wie gesagt, ich liebe die Musik und für mich ist das die reinste Form, das Innere nach außen zu tragen.
Und ja, da war immer jede Menge in mir, so viel, viel zu viel, um alles für mich zu behalten. Dazu kommt: Wer sich nicht ausdrücken kann, bleibt irgendwo immer auch allein. Zumindest auf den Ebenen, auf dies ankommt, wenn man sich verbunden fühlen will.
Später habe ich mehr schlecht als recht Theater gespielt. Auch hier war ich immer zu leise. Ich konnte kaum die Gefühle in den Text bringen, die ich allein zuhause klar gespürt hatte und verkörpern konnte. Auch mein Körper wollte sich nicht frei bewegen, wollte nicht ausdrücken, was auszudrücken war. Ich war ein hoffnungsloser Fall – obwohl ich mich so intensiv in Figuren hineinversetzen kann, fremde Emotionen so einfach heraufbeschwören und – für mich allein – auch ausagieren kann. Aber auf der Bühne? Bei den Proben? Da blieb ich immer ein Schatten, so blass, dass er kaum wahrzunehmen war.
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Schreiben als Selbstausdruck
Das Schreiben ist für mich zu einem Mittel geworden, mich mitzuteilen, mich auszudrücken und meine Ideen mit dir zu teilen. Hier, allein vor meinem Laptop kann ich fühlen, was ich fühle, und es durch die Tasten in den Text fließen lassen, den du jetzt liest. Aber auch das klappte nicht immer so frei, wie es das heute tut. Denn der Selbstausdruck, der so sehr an der Stimme hängt, ist auch in anderen Bereichen so lange nicht wirklich frei, bis er eben freigelassen wird.
Auch hier waren ständig Befürchtungen im Spiel. Ich nahm selbst Bewertungen vorweg, traute mich lange nicht, allzu intime Dinge preiszugeben oder offen zu schreiben, was ich wirklich denke. Ich packte alles eben in Geschichten, was mir anfangs leicht fiel. Doch mehr und mehr kam mein Anspruchsdenken durch, mein „das muss man doch planen, richtig machen, perfekt machen“ – damit mein Ausdruck eine Daseinsberechtigung erhielt. Hier warf ich mir selbst die Steine in den Weg, dich ich so gut kannte und für normal hielt.
Was mir eigentlich auf der Seele brannte, nämlich die Schönheit des Lebens nicht nur still zu bemerken, sondern selbst purer Ausdruck dieser Schönheit zu sein, konnte ich nicht zu Papier bringen. Ich konnte es auch nicht verkörpern, nicht leben. Ich wusste es lange selbst nicht einmal bewusst. Erst in der Rückschau wird mir klar, wie lange genau dieses Wissen inzwischen darauf gewartet hat, dass ich es annehmen kann.
Der Körper, die Kehle und das Chakra
In der Chakren-Lehre kommt dem Kehl-Chakra die Schlüsselrolle zu, von der Kreativität, der Lebensfreude und übers Herz die Brücke nach draußen zu schlagen. Alles, was die Kehle passiert, kommt heraus und zeigt sich in der Welt. Körperlich ist das leicht nachvollziehbar, vielleicht kennst du den Druck, etwas sagen zu wollen, es aber nicht zu können. Da sitzen Ängste, die schlicht die Kehle zuhalten. Manchmal kann man das spüren, wenn es sich anfühlt, als hätte man einen dicken Kloß im Hals. Oft sind es gerade Emotionen, die eigentlich dringend heraus wollen, die wir aber nicht heraus lassen können, weil sie unerwünscht, unpassend und viel zu dramatisch, weinerlich, verweichlicht aussehen würden. Auch wenn wir uns innerlich „auf die Zunge beißen“, um etwas drin zu behalten, tun wir körperlich tatsächlich ziemlich genau das. Wir pressen die Kiefer aufeinander, verkrampfen den Kehlraum, werden hart und verschlossen.
Bitterkeit macht sich breit, die Lebensfreude bleibt auf der Strecke und der Quell der Kreativität versiegt allmählich. Weil es keine Möglichkeit gibt, wie er sich in die Welt verströmen könnte. Damit Leben schön ist und Kreativität alles verwandeln kann, ist aber gerade dieses Überfließen, das selbstvergessene aus sich heraus fließen unglaublich wichtig. Ohne die eigene Stimme wird dagegen alles irgendwie trist und zu einem Kampf.
Falls du mehr über das Hals-Chakra wissen möchtest, schau doch mal hier vorbei (neuer Tab).
Yoga für den Selbstausdruck
Hier kommen wahnsinnig viele Ebenen zusammen, körperliche, seelische, gesellschaftliche, familiäre. Ein Aspekt, mit dem du arbeiten kannst, wenn du deinen Selbstausdruck und deine Stimme befreien möchtest, ist Yoga. Dafür musst du dich nicht eine Gummibrezel verwandeln, es gibt einige einfachere Übungen, die du ausprobieren kannst. Hier findest du zum Beispiel den Fisch. Das ist mein Favorit! Etwas schwieriger ist das Kamel, oder du probierst den Bogen – den kann man sich mit einem Schal oder einer Schlaufe einfacher machen. (alle Links öffnen sich in einem neuen Tab)
Dringend ans Herz legen möchte ich dir, deiner Kehle freundlich und mit Liebe zu begegnen, auch wenn sie verkrampft ist und nicht tut, was sie soll. Sie hat ihre Gründe. Ich selbst habe lange genug versucht, dagegen zu rebellieren und mit noch mehr und noch mehr Aufwand dagegen anzugehen. Kann man machen, nützt aber nichts. Nimm dir liebevoll Zeit für dich, spüre achtsam hin und lasse den Knoten da sein, wenn er da nun einmal ist. Es geht im Yoga auch nie darum, die perfekte Endpose zu erreichen, auch wenn es so aussieht. Viel mehr ist die Hingabe an eine Haltung, das Hineinsinken in eine Dehnung wichtig. Und diese Dehnung erfolgt dann eben einfach so weit, wie dein Körper sie ausführen kann.
Mir hat Yoga ein Stück weit geholfen, meine Kehle zu lockern und lockerer dabei zu werden, meine Wahrheit auszusprechen. Das passiert nicht über Nacht und nicht von null auf hundert. Aber wenn du das ein paar Wochen regelmäßig für ein paar Minuten praktizierst, wird dir irgendwann auffallen, dass sich einiges gewandelt hat.
Summen für den Selbstausdruck
Über das Summen und Tönen gibt es demnächst noch einen eigenen Beitrag – darüber kann ich dir nämlich schon mehr erzählen. Grundsätzlich geht es dabei darum, entspannt Töne zu erzeugen und sie in aller Ruhe im Körper zu spüren. Das kann wie eine Meditation aussehen, bei der du mit geschlossenen Augen und locker offenem Mund auf verschiedene Vokale tönst und spürst, ob du die Vibrationen in deiner Brust spüren kannst, im Bauch, im Kopf – oder bis in die Füße hinab. Letztlich schwingt dein ganzer Körper in der Frequenz deiner Stimme mit.
Auch Geräusche um uns herum versetzen uns in Schwingung, ob wir wollen oder nicht. Das nehmen wir nur in der Regel nicht wahr. Wir merken nur, wie uns dauernder Lärm stresst – oder wie ein eingängiger Beat unser Blut in Wallung bringt.
Durch das Summen und Tönen ohne Druck gibst du deiner Kehle eine einfache Aufgabe, die sie – wenn auch nur ganz leise – bewältigen kann. Und du kannst deinen eigenen Klang spüren, ihn wahrnehmen, darin baden und dich damit entspannen. Das nimmt Druck heraus und schafft zugleich eine liebevolle Öffnung. Taste dich spielerisch vor und genieße es.
Mein Weg zu meiner Stimme
Ich habe ja schon einiges hinter mir auf meiner Reise zu meinem Selbstausdruck und zu meiner Stimme. Von der Selbstverachtung, der Ablehnung meiner Schüchternheit, den Kampf gegen meine Blockade, von der Verzweiflung, der Einsamkeit und dem Gefühl, keine echte Verbindung eingehen zu können, habe ich so ziemlich alles durch. Durch Yoga konnte ich, nachdem ich kapiert hatte, dass es um Hingabe geht, einiges für mich bewegen und das war auch die Grundvoraussetzung dafür, dass ich hier heute so frei uns ohne große Bedenken schreiben kann, was mich bewegt.
Das Tönen hat auf eine gewisse Weise eine Verbindung hergestellt zwischen Körper und Seele. Das ist ein bisschen wie zum Nullpunkt zurückzukehren, ganz in etwas zu versinken, das in der materiellen Welt vollkommen sinnlos erscheint. Aus dieser Leere entsteht Freiheit.
Mein bedingungsloses Ja
Was mich aber wirklich tiefer als je zuvor mit meiner Stimme verbunden hat, war die ungeheure Liebe für sie, die mich neulich spontan überfallen hat. Ich war eigentlich nur wieder am Herumprobieren, ob ich nicht meine Stimme lockern könnte, indem ich vor mich hin summe. Und meine Stimme klang schwach und kläglich. Noch kläglicher, als sie mir sonst oft vorkommt. Da war keine Kraft, kein Volumen, nicht einmal einen Ton wollte sie halbwegs halten.
Und dann kam mir dieser Satz in den Sinn: „Und wenn ich sie genauso lieben könnte, wie sie jetzt ist?“ Ja, so kläglich, so schwach und schief. Könnte ich sie einfach in mein Herz schließen und ihr sagen, dass ich unendlich froh bin, sie zu haben?
Ja, tausendmal ja! Mir wurde schlagartig klar, welchen Druck ich auf meine Stimme ausübte, mit welchen Anforderungen und Zielen ich an ihr herummäkelte. Überhaupt bemerkte ich erst jetzt, wie viel Verachtung und Ablehnung ich meiner Stimme all die Jahre selbst entgegengebracht habe. Ich wollte sie immer anders haben, als sie tatsächlich war. Das war mir selbst gegenüber niemals fair.
Mit einem Mal fiel so viel Last und Druck ab und plötzlich war da mehr Raum in meiner Kehle. Wenn ich jetzt summe oder ein paar Zeilen im Radio mitsinge, spüre ich mehr Kraft. Mein Resonanzraum ist offener, ich führe die Luft ohne Mühe. Manchmal singe ich richtig laut und fühle mich wohl dabei, manchmal bin ich dann doch wieder leise und treffe die Töne kaum. Das ist okay. Meine Stimme, das weiß ich jetzt, ist ein wunderbares Instrument. Ich kann mit ihr alles in die Welt bringen, was in mir ist und nach draußen möchte. Und zwar ohne Druck und dem Streben nach Perfektion, sondern aus dem Moment heraus und im Vertrauen darauf, dass die Zwischentöne authentisch sind und genau so dazu gehören.
Dein Ausdruck, deine Wahl
Wenn ich es für angebracht halte, kann ich weiterhin für mich behalten, was ich denke und fühle. Aber wenn mir etwas wichtig ist oder wenn ich das Gefühl habe, es könnte für andere von nutzen sein, dann bin ich frei, auszudrücken, was ich sagen will. Das wird nicht immer perfekt sein. Vielleicht ist es dem einen zu leise, zu undeutlich oder er will es sowieso nicht hören. Aber ich weiß inzwischen auch, dass es für jedes Wort, dass die Seele in die Welt bringen möchte, auch einen Empfänger gibt, der sehnlichst darauf wartet, es zu hören.
Was immer also in dir schlummert, vertraue darauf, dass es seine Berechtigung hat. Und egal, wie gehemmt und ängstlich du jetzt gerade vielleicht bist, wenn es darum geht, dich in deiner Schönheit selbst anzuerkennen und dich anderen zu zeigen: Das ist okay. Es ist okay, wenn du nicht gleich über zu große Hürden kommst und dich vielleicht lieber noch eine Weile verstecken magst. Aber sei dir versichert, du bist hier, um zu blühen. Denn was du in dir trägst, macht diese Welt erst richtig schön. Wann und wie und wie schnell du blühen sollst? Das sollte man weniger planen und schon gar nicht erzwingen. Erlaube dir erst, dich so zu nehmen, wie du bist. Mit allen Hemmungen, allen Ängsten und auch, wenn du im Versteck sitzen magst. Du bist immer wunderbar und vollkommen in Ordnung, so, wie du gerade bist.
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Mein Name ist Karin Pelka und mein Herzensanliegen ist es, dich zu deinem bedingungslosen Ja zu dir selbst zu begleiten. Denn dieses Ja ist so kraftvoll und tiefgreifend, dass es keine faulen Kompromisse mehr zulässt. Dein Ja zu dir selbst bahnt dir den Weg zu deiner Erfüllung, deinem authentischen Wesen und zu echter, ungekünstelter Selbstsicherheit.
Meine Erfahrung und all mein über viele Jahre gesammeltes und erprobtes Wissen über Psychologie, Meditation, innere Arbeit, schamanische Reisen, Imagination, Bewegung und Kreativität fließen nicht nur hier im Blog zusammen. Im geschützten Raum des 1:1-online-Coaching bin ich mit meinem ganzen Erfahrungsschatz für dich da.
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