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Ist Selbstliebe egoistisch?

Ist Selbstliebe egoistisch?

Was unterschiedet Selbstliebe vom Egoismus? Und ist der Grat dazwischen denn nicht ziemlich schmal? Gleich vorne weg: Es gibt einen himmelweiten Unterschied. Doch das Gerücht, Selbstliebe habe etwas mit Egoismus zu tun, hält sich hartnäckig. Das kann es natürlich schwer machen, sich der Selbstliebe offen zu nähern. Doch eben das lohnt sich! Lass uns das einmal näher betrachten.

Was ist Egoismus eigentlich?

Egoistisch sein bedeutet, rücksichtslos den eigenen Vorteil durchzusetzen und sonst niemanden wahrzunehmen. Egoismus bedeutet eine starke Selbstbezogenheit. Das ist eine ziemlich brachiale Einstellung, die man auch hinter Freundlichkeit und Charme verstecken kann. Doch die Energie dahinter wirkt auf andere zerstörerisch und macht echte Beziehungen unmöglich.

Egoismus im Selbstbewusstseins-Mantel
Ein Problem mit dem Egoismus ist, dass wir ihn manchmal einfach für großes Selbstbewusstsein halten. Wer egoistisch ist, tritt meistens recht selbstsicher auf, nimmt sich auf die eine oder andere Weise, was er will und lässt die anderen ringsum mit offenem Mund staunen, wie selbstverständlich er das macht. Und Menschen, die selbstbewusst sind, sich ihr Stück vom Kuchen (oder etwas mehr) einfach nehmen, die bewundern wir ja tatsächlich. Es ist kein Zufall, dass die größten Machos bei vielen Frauen gut ankommen und dass wir Bad Boys sexy finden. Bei Frauen wirkt allzu viel scheinbares Selbstbewusstsein nicht uneingeschränkt vorteilhaft, aber auch da applaudieren wir gerne denen, die sich an die Spitze durchboxen und keine Schwächen erkennen lassen.

Aber wie schon angedeutet: Dieses Selbstbewusstsein, das uns so beeindruckt ist oft gar kein echtes. Es ist egoistisches Verhalten, das in einer glatten, mutigen Verpackung daher kommt.
Natürlich entgeht uns nicht, dass dieses Verhalten Schattenseiten hat. Dass Menschen übervorteilt, Reichtum unfair an sich gerafft und krumme Geschäfte jenseits jedes Moralverständnisses abgeschlossen werden, fällt auf. Dadurch wird aus dem Selbstbewusstsein ein zweischneidiges Schwert. Einerseits möchten wir dann auch gerne so taff und selbstsicher sein und auch mal ein fettes Kuchenstück mit Extra-Kirsche bekommen, anderseits wollen wir auch keine moralischen Totalausfälle sein. Dem hinterherzueifern ist also nicht unbedingt verlockend, auch wenn wir Selbstbewusstsein grundsätzlich schon gut finden würden.

Aber sind diese Menschen tatsächlich so selbstbewusst, wie sie scheinen? Teilweise vielleicht. Ich denke aber, vielen ist in ihrem Eifer, sich alles zu krallen, was sie zu brauchen scheinen, gar nicht bewusst, dass sie damit etwas anderes überdecken. Das Gefühl, erst gut zu sein, wenn man alles Mögliche erreicht hat zum Beispiel, wenn man reicher, erfolgreicher, wichtiger ist als alle anderen. Dahinter steckt eine große Leere und Schmerz, der vielleicht ein ganzes Leben lang nicht wahrgenommen wird, aber trotzdem die Triebfeder hinter jeder Handlung ist.
Diese Menschen leben davon, andere auszustechen und sich selbst an die Spitze zu stellen.

Selbstverliebtheit

Offensichtlicher kommt der Egoismus daher, wenn er sich mit plakativer Selbstverliebtheit zusammentut. Dann hat man Menschen vor sich, die einem in jedem Satz erklären, wie toll und unfehlbar sie sind, welch großartigen Entscheidungen sie getroffen haben und über was sie alles ganz genau bescheid wissen. Solche Menschen sind super anstrengend, auch wenn man ihnen vielleicht eine Zeit lang auf den Leim geht. Irgendwann kann man die Selbstbeweihräucherungen nicht mehr hören und merkt, dass nicht allzu viel dahinter steckt.

Diese Selbstverliebtheit, diese absolute Fokussierung auf sich selbst und die eigene Brillanz, hat aber tatsächlich auch nicht viel mit Liebe zu tun. Stattdessen ist es der verzweifelte Versuch, sich selbst als liebenswert, erfolgreich, super toll darzustellen, um Beifall zu finden. Irgendjemand muss immer fleißig dazu nicken, bestätigen, dass man wirklich so toll ist, wie man erzählt. Ohne ein Gegenüber, das die „Selbstliebe“ zurück spiegelt, funktioniert sie nämlich nicht. Selbstverliebte Menschen wollen also im Mittelpunkt stehen und auf keinen Fall auf sich alleine zurückgeworfen werden.
Für diese Menschen ist es lebenswichtig, ein Publikum zu haben.

Es gibt noch weitere Spielarten. Narzissmus zum Beispiel. Das würde ich am ehesten als eine Mischung aus den beiden zuvor genannten Varianten bezeichnen. Da braucht dann jemand dringend Macht und Erfolg, aber auch jemanden, der ihm fleißig applaudiert und das Ego streichelt. Abstufungen gibt es von „etwas nervig, aber harmlos“ bis hin zu „krankhaft und für seine Mitmenschen gefährlich“.

Lieben Egoisten und Selbstverliebte sich selbst?

Ein klares Nein! Sie wollen es uns glauben machen, weil es für sie unglaublich wichtig ist, so wahrgenommen zu werden. Oft ist ihnen das nicht einmal bewusst. Aber mit echter Selbstliebe hat all das nichts zu tun. Eher mit einem sehr verzweifelten Rudern, um nicht in der Dunkelheit zu versinken.
Dahin wollen wir also ganz sicher nicht und da geraten wir auch nicht aus Versehen hin, wenn wir anfangen, uns für uns selbst zu öffnen und Selbstliebe in unser Leben einzuladen. Ganz egal, was dir vielleicht jemand zu verstehen gibt oder was du selbst befürchtest. Die Selbstliebe befindet sich nämlich auf der anderen Seite der Skala. Dort, wo man nicht für Anerkennung und Macht rudern muss und andere übervorteilen, sondern Frieden und Liebe in sich selbst findet.

Was ist Selbstliebe wirklich?

Selbstliebe heißt auch, gut auf dich selbst aufzupassen. Du darfst dich in Sicherheit bringen, Situationen und Verhaltensweisen meiden, die dir schaden oder deinen Werten widersprechen. Das bedeutet natürlich auch, dass du nicht einfach das machst, was andere gerne von dir hätten. Das führt sicher immer wieder dazu, dass du aneckst und dir jemand klarzumachen versucht, dass du dich zu wichtig nimmst oder egoistisch bist. Denn wenn du vorher alles Mögliche mitgemacht hast, was man eben so macht, ob du es gut fandest oder nicht, wird man das weiterhin von dir erwarten. Ein Nein kann für andere da schon ein herber Schlag vor den Kopf sein.

Auch wenn du auf deinem Weg merkst, dass du einige grundsätzliche Dinge verändern möchtest, wie deinen Beruf zu wechseln, deinen Wohnort, dass du manche Freundschaften vielleicht nicht weiterführen magst – manchmal bist du damit ein Alien. Außerdem bringst du mit deinem veränderten Verhalten auch die festzementierten Überzeugungen deiner Mitmenschen vielleicht ins Wanken. Das kommt auch nicht immer gut an. Sobald du dich also ein Stück weit aus deiner angestammten Herde löst und dein eigenes Ding machen willst, weil das für dich richtig ist, kann dir jemand um die Ohren hauen, wie egoistisch, selbstverliebt und überhaupt nicht rücksichtsvoll du bist.

Selbstliebe bedeutet auch, dass du klar und deutlich für dich einstehen kannst und deine Werte vertrittst. Wenn du das aus der Sicherheit deiner Selbstliebe heraus machst, entsteht wirklich selbstsicheres Auftreten. Hier wirst du niemanden runter machen müssen, um dich durchzusetzen. Du kannst deine eigenen Grenzen wahren und dem andern auf Augenhöhe begegnen.

Wie lebe ich Selbstliebe?

Ich kann dir nur raten, Schritt für Schritt vorzugehen und vor allem zuerst Selbstliebe im Inneren zu kultivieren, bevor du daran gehst, größere Veränderungen im Außen herbeizuführen. Am einfachsten geht es, wenn sich die Dinge ganz natürlich entwickeln und du nichts erzwingen musst.

Gestehe dir zu, liebevoll und freundlich zu dir selbst zu sein, entdecke, wie sich Selbstliebe anfühlen kann. Und dann schau, wie sich die Welt für dich langsam verändert. Du wirst mehr lachen, lockerer drauf sein und deine Aufgaben fallen dir leichter. Und aus dieser Stimmung heraus fängst du ganz von selbst an, deine Welt umzugestalten. Du gehst anders mit deinen Mitmenschen um, du betrachtest Schwierigkeiten anders und ehe du dich versiehst, hast du schon eine Menge verändert und bist auf dem besten Weg dazu, richtig große Veränderungen in dein Leben einzuladen.

Dann geht es dir auch ganz sicher nicht (mehr) darum, ob du erfolgreicher, mächtiger oder selbstbewusster daher kommst, als irgendjemand sonst. Du brauchst niemanden unterdrücken oder ausbooten, um deinen Wert zu beweisen. Du brauchst auch keinen Beifall und musst dich nicht in den Mittelpunkt spielen, damit du an den andern ablesen kannst, dass du ganz toll bist.

Im Gegenteil, du kannst den Menschen offen und freundlich begegnen und von der Liebe, die du in dir selbst gefunden hast, so viel in die Welt hinausgeben, wie du magst. Du wirst andere inspirieren und das Leben deiner Mitmenschen bereichern, ganz ohne Ellenbogen und erhobene Zeigefinger. Es reicht, wenn du ruhig für dich selbst einstehst und ganz selbstverständlich immer mehr von dem tust, was du für richtig hältst.

Vielleicht wirst du trotzdem nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Nimm das nicht allzu persönlich. Dass du auf dem richtigen Weg bist, erkennst du an dem warmen, friedlichen Gefühl, das sich in dir ausbreitet und an dem immer klarer werdenden Gespür dafür, was gut für dich ist. Folge dem einfach und lasse dich auf das Abenteuer ein. Du wirst sehen: Alles wird leichter.

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Mein Name ist Karin Pelka und mein Herzensanliegen ist es, dich zu deinem bedingungslosen Ja zu dir selbst zu begleiten. Denn dieses Ja ist so kraftvoll und tiefgreifend, dass es keine faulen Kompromisse mehr zulässt. Dein Ja zu dir selbst bahnt dir den Weg zu deiner Erfüllung, deinem authentischen Wesen und zu echter, ungekünstelter Selbstsicherheit.

Meine Erfahrung und all mein über viele Jahre gesammeltes und erprobtes Wissen über Psychologie, Meditation, innere Arbeit, schamanische Reisen, Imagination, Bewegung und Kreativität fließen nicht nur hier im Blog zusammen. Im geschützten Raum des 1:1-online-Coaching bin ich mit meinem ganzen Erfahrungsschatz für dich da.

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