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Schreib dich frei – 3 befreiende Wege durch emotionale Wellen

Journaling mit Emotionen umgehen

Emotionen sind weder gut noch böse, sie spiegeln einfach, was gerade in dir passiert. Doch während es super einfach ist, angenehme Gefühle wie Freude zu spüren, fällt das bei unangenehmen oft ziemlich schwer. Diese Emotionen dann einfach wegschieben? Das ist keine gute Idee! Wie du konstruktiv mit ihnen umgehst und dich selbst sicher durch deine emotionale Welle begleitest?

Hier findest du drei Wege, wie du dir mit Schreiben selbst helfen kannst.

Starten wir mit einer kurzen Einleitung, dann geht´s auch direkt an die Schreibübungen.

Mit einer emotionalen Welle meine ich in diesem Zusammenhang intensive Gefühle und Emotionen, die hochkommen und dich durch ihre Kraft leicht überfordern können. Dazu gehören Wut, Trauer, Angst, Scham, Verzweiflung – die nicht halbherzig daherkommen, sondern dich mit voller Wucht treffen.

Manchmal kommen heftige Gefühle mitten in der auslösenden Situation hoch, wie einem Streit oder wenn etwas Fatales schief geht. Es kann aber auch gut sein, dass sich die großen Emotionen erst nach einer Verzögerung einstellen. Wenn der erste Schock verdaut ist, oder wenn dir klar wird, was da eigentlich gerade passiert ist. Und dass es für dich absolut nicht in Ordnung war. Das kann zum Beispiel bei Grenzverletzungen der Fall sein, die dir erst im Nachhinein bewusst werden.

Normalerweise bemerkst du, wenn du mitten im Sturm stehst. Eben an der Heftigkeit deiner Gefühle und dem Schmerz, den du vielleicht sogar körperlich spüren kannst.

Manchmal kommt es auch vor, dass Emotionen steckenbleiben. Das macht sich dann durch ein Gefühl von Leere und Lähmung bemerkbar. Durch das Gefühl, du wärst nicht mehr richtig da. Etwas von dir ist gegangen. Auch in diesem Fall hilft dir das Schreiben, dich wieder mit dir zu verbinden und deine Emotionen fließen zu lassen.

Am besten ziehst du dich einige Zeit zurück, wenn du merkst, dich hat etwas schwer getroffen oder deine Emotionen verlangen deine Aufmerksamkeit. Sie zur Seite zu schieben und einfach die Zähne zusammenzubeißen ist dagegen eine ziemlich schlechte Idee (hab ich viel zu oft ausprobiert, lohnt sich nie). Auch wenn du meinst, es sei „eigentlich nichts“ – gib dir Raum. Wir sind oft schnell dabei, mit dem Verstand und Verhaltensregeln über unsere eigenen Gefühle zu bügeln. Weil wir genau das als normales Verhalten gelernt haben.

Schreiben ist ein großartiges Medium, um dir dabei zu helfen, dir über deine Gefühle klarzuwerden und sie auch voll ins Fließen zu bringen. Denn nur, was sich voll zeigen kann, kann auch wieder abflauen und bleibt nicht (unterschwellig) als Dauergast.

Außerdem findest du durch das Schreiben sehr viel leichter Auswege und Lösungen, als wenn du nur Gedanken jonglierst. Das macht das Problem oft erst noch größer, führt aber zu keinem Ergebnis.

Also gut, legen wir los: Nimm dir einfach, was du aktuell zum Schreiben zur Hand hast und was dir keine Hemmungen verursacht, wenn du es bekritzelst. Lass alle Erwartungen an Schönschrift, Grammatik und Rechtschreibung los. Am Ende habe ich noch ein paar Tipps für dich zusammengefasst, wie du passendes Material für dich auswählen kannst, das dich bestmöglich beim Surfen deiner emotionalen Welle unterstützt. Falls du Schreiben häufiger als Mittel nutzen willst, dich selbst durch deine Emotionen zu begleiten.

Und, ja, schreibe wirklich mit der Hand – so hast du die direkteste Verbindung zu deinem Herzen!

Die simpelste Möglichkeit, die immer geht: Setze einfach den Stift an und schreibe drauflos, was gerade in deinem Kopf herumspukt. Falls du nicht direkt reinkommst, fange mit deinem Gefühl an oder mit dem Gedanken, der dich gerade belastet.

„Ich fühle ich so XXX, weil … „
„Ich denke die ganze Zeit, dass ich xxx …“
„Mich belastet gerade, dass XXX …“

Wähle gerne eine eigene Formulierung, die für dich stimmig ist. Und dann schreib, ohne abzusetzen und nachzudenken, einfach alles auf, was kommt. So schnell wie möglich. So dass du keine Gelegentheit hast, dich selbst zu zensieren.

Egal, ob es unfair, doof oder kindisch ist, egal ob du es seiner besten Freundin verraten würdest oder ob du es hinterher selbst noch lesen kannst. Deine Emotion wird sich auch im Schriftbild niederschlagen – das ist perfekt so.

Lasse beim Schreiben all deinen Gefühlen freien Lauf, lass die Tränen fließen, lass alles zu, was hochkommt. Je intensiver du dich in diesen Prozess hinein gibst, desto besser.

Wenn du merkst, dass deine Kraft schwindet, du erschöpft und müde bist, schreib noch einen kurzen Augenblick weiter, bis wirklich nichts mehr kommen will.

Wohin hat dich dein Schreiben geführt?

Hier habe ich dir Wut und Angst als Beispiele angeführt. Du kannst das natürlich mit jeder anderen Emotion genauso machen:

Bist du wütend? Oder zumindest brodelt es innerlich? Das ist ein wunderbar kraftvolles Zeichen für dich, dass deine Grenzen verletzt wurden und dass sich etwas ändern muss.

Wütend zu sein bzw. die eigene Wut auch anzunehmen, ist ziemlich stark uns sehr hilfreich auf dem Weg durchs Leben. Schreiben hilft dir, deine Wut zu verstehen, ihr Raum zu geben und mit ihrer Kraft Veränderungen einzuleiten – ohne jemanden zu zerfleischen. Auch nicht dich selbst 😉

Gerade für Frauen ist es oft schwer, Wut im Außen deutlich zu zeigen. Nimm sie gerne mit in dein stilles Kämmerlein und lass sie dort lichterloh aufflammen. Du wirst erstaunt sein, wie viel Kraft das in dir freisetzt!

Die Übung ist denkbar einfach. Du fängst mit diesem Satz an:

„Ich bin so wütend/sauer, …“

Und dann leg los. Lass deine ganze Wut ungefiltert von der Leine, sei so stinkig, so verletzt und zickig, so unmöglich und unfair, wie du kannst. Schreib alles auf, worauf du wütend bist. „Ich bin wütend auf meine Schwester, weil sie nicht auf meiner Seite war und auf dieses blöde Restaurant, in dem ich mich total fehl am Platz gefühlt habe, weil überhaupt alles so unfair war, mir keiner zugehört hat, und dann noch …“

Bleibe in dieser Übung bewusst dabei, was dich wütend macht. Anfangs werden die offensichtlichen Dinge kommen, die dir völlig klar sind. Aber je länger du über deine Wut schreibst und über das, was dich so rasend macht, desto tiefer tauchst du in dein Unterbewusstsein ein.

Deshalb ist es wichtig, dir selbst alles zu erlauben, auch die kindischsten Dinge. Höre erst auf, wenn du leer bist und nichts mehr kommt. Vielleicht hast du sogar ganz am Ende einen richtigen Treffer, der dir die Augen öffnet, was wirklich dein Problem mit der Situation ist.

Übrigens: Dich selbst nach deiner Wut zu fragen ist oft auch dann eine großartige Idee, wenn du z.B. eigentlich „nur“ verletzt bist und dich gar nicht wütend fühlst. Oft liegt unter anderen Gefühlen auch Wut, nur haben wir gelernt, dass wir nicht wütend sein dürfen und verbergen es sogar vor uns selbst. Hier kann es ordentliche Aha-Momente geben!

Nutze hier das gleiche Prinzip wie bei der Wut: Starte mit einem Satzanfang, der gut für dich passt, und lasse dann den Stift von der Leine.

„Mir macht solche Sorgen, dass …, weil …“

Lasse auch hier alles raus, was kommt. Wichtig ist, dass du nichts zensierst und dir auch die „peinlichsten, lächerlichsten und dümmsten“ Ängste zugestehst. Denn letztlich sind genau diese Ängste, die wir vor uns selbst gerne verstecken und klein reden, die auf die es ankommt!

Bedenke, dass häufig innere Anteile betroffen sind, die kein bisschen vernünftig funktionieren, sondern eher wie verängstigte Kinder. Das ist auch völlig okay. Lass sie zu Wort kommen.

Schreibe auch hier, bis du erschöpft bist und vielleicht noch ein kleines bisschen weiter und schau, wo du herausgekommen bist. Ist der Grund für deine Ängste und Sorgen tatsächlich der, der dir als erstes eingefallen war und der dir im Kopf herumspukte?

Womöglich ist es einer, mit dem du gar nicht gerechnet hast. Doch du wirst ihn erkennen, du fühlst es, wenn du ihn gefunden hast.

Du kannst diese Vorgehensweise bei jeder Emotion nutzen, die du in dir findest. Scham, Traurigkeit, Verzweiflung … Finde einfach einen Satzanfang, der dich einläd, und dann bleibe direkt bei diesem Gefühl und deinen Gründen dafür. Grabe so tief wie du kannst, hole das letzte aus dir heraus.

Wie verbunden bist du mit dir selbst?

Verfasse einen Brief, den du nie abschicken wirst. Einen, in den du all deine Vorwürfe, deine Wut, deine Befürchtungen, deine Trauer oder Angst hineinfließen lässt.

Der Adressat kann eine bestimmte Person sein, die dich verletzt oder verlassen hat. Du kannst genauso gut Gott persönlich, dem Universum, dem Schicksal oder deinem Auto schreiben, das heute Morgen nicht angesprungen ist und deshalb einen riesen Haufen Probleme versursacht hat, die dich jetzt total überfordern.

Dein Brief kann ein wütender Protestbrief werden, aber du kannst auch eine höhere Macht um Hilfe und Klarheit bitten. Alles ist möglich.

Wähle intuitiv, was für dich spontan richtig ist, beginne den Brief mit „Liebe/Lieber XY, …“ und dann leg los.

Auch hier: Nimm keine Rücksicht auf gar nichts. Schimpfe, klage, urteile soviel zu magst – oder erkläre, was dich so bedrückt, warum das so schlimm für dich ist und bitte um Hilfe.

Denke am besten nicht groß nach, während du es tust, sondern überlasse dich ganz deinem inneren Gefühlsstrom und den Worten, die aus dir heraus wollen. Niemand wird es je lesen, vertraue dich dem Papier bedingungslos an.

Schreibe, bis du keine Kraft mehr hast oder deinen Brief zu einem Abschluss bringst, der sich für dich wirklich abschließend und befreiend anfühlt.

Besonders interessant ist das, was du ganz am Ende als Fazit ziehst oder worum du abschließend bittest. Das ist nach all dem anderen, was eher oberflächennah gelegen war, die hilfreichste Quelle für Einsichten und Selbsterkenntnis.

Im besten Fall fühlst du dich nach dem Schreiben etwas erschöpft, aber viel ruhiger als zuvor. Du hast all deinen Empfindungen und deinen Überzeugungen und Verletzungen Raum gegeben. Das ist sehr wertvoll. Nimm dir einen Augenblick und fühle mal in dich hinein. Wie geht´s dir?

Hast du dich verausgabt, bist du tief mit dir in Kontakt gewesen? Wie fühlt sich das jetzt an im Vergleich zu vorher? Ist da eine neue Stille, eine Klarheit in dir aufgetaucht?

Genieße deinen Zustand ein wenig.

Wenn du beim Schreiben einen Aha-Moment hattest, darfst du dir jetzt überlegen, was du damit machen möchtest. Nicht immer musst du gleich in Aktion treten und die Welt aus den Angeln heben.

Manchmal ist es aber durchaus angebracht, direkt den Augenblick zu nutzen und zum Beispiel ein klärendes Gespräch zu führen. Jetzt hast du deutlicher vor dir, was dich so verletzt oder aufgewühlt hat und du kannst es (wahrscheinlich) ruhig kommunizieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dir zuhört und du Verständnis für dich wecken kannst, ist jetzt am höchsten. Wenn du wartest, verpufft dein eigener Antrieb für das Gespräch womöglich.

Vielleicht fasst du auch einen Entschluss, wie du künftig in entsprechenden Situationen reagieren möchtest oder wie du neue Grenzverletzungen verhindern willst.

Auch diesen Entschluss kannst du kurz für dich aufschreiben und dir selbst feierlich versprechen, dass du dich daran halten wirst.

Du kannst aber auch deine Einsichten erst einmal sacken lassen. Sie eine Weile mit dir tragen und dann sehen, was du damit machen möchtest. Manches braucht etwas Reifezeit, vor allem, wenn es unerwartet kommt. Das ist völlig okay.

Wenn du magst (und wenn du sie entziffern kannst 😉 ), lies deine Gedanken ein paar Tage oder auch Wochen später noch einmal und schaue sie dir mit anderen Augen an. Mit etwas zeitlichen Abstand lässt sich oft klarer sehen, was los war und welche Muster hier getriggert wurden. Verurteile dich nicht für deine Emotionen. Mit Triggern und (emotionalen) Anforderungen der Umwelt umzugehen lernen wir selten als Kinder – wir lernen das oft sehr mühsam erst im Erwachsenenalter. Du bist damit kein bisschen allein!

Falls du gerne regelmäßig Scheiben zur Klärung deiner Emotionen nutzen möchtest, empfehle ich dir, Material bereit zu haben, das dir den Prozess so leicht und angenehm wie möglich macht.

Wähle auf jeden Fall einen Stift, der dir gut in der Hand liegt und flüssig schreibt. Also ohne Stocken, Kratzen, Unterbrechungen. Je weniger du über deinen Stift nachdenkst beim Schreiben, desto besser. Im Idealfall ist er „unfühlbar“ und einfach nur eine Verlängerung deiner Finger, durch die deine Gedanken aufs Papier fließen.

Solche Stifte müssen nicht teuer sein. Probiere am besten mal die durch, die du schon zu Hause hast. Falls du einen kaufen möchtest, nutze die Gelegenheit im Ladengeschäft, die Stifte auszuprobieren. Ich mag gerne Tintenroller, weil sie so weniger kratzen als Füller, aber eben doch ein „Tintenfeeling“ vermitteln. Aber auch viele Kullis fließen gut.

Beim Papier probiere, ob du dich mit Linien, Caros, Punktraster oder ganz leeren Seiten am wohlsten fühlst. Das Naheliegende muss nicht das Richtige für dich sein. Ich persönlich mag zum Beispiel am liebsten Blanko-Seiten. Linien und Caros stören mich. Ich kanns dir nicht erklären, ist aber so 😉 Nimm also, was dir persönlich am meisten Gefühl von Freiheit und Loslassen ermöglicht.

Grundsätzlich kannst du natürlich auf alles schreiben, was du findest: Lose Blätter, ein Notizbuch, Hefte, Blöcke … gehe auch hier nach deinem Geschmack. Wichtig finde ich nur, dass du dich nicht selbst blockierst, indem du ein zu „wertvolles“ Notizbuch auswählst. Die Gefahr ist groß, dass du es nur mit schönen und wichtigen Dingen beschreiben möchtest, statt wild deine Gefühle dort reinfließen zu lassen. Nimm etwas, vor dem du keine Hemmungen hast! Mein persönlicher Favorit sind hier simple Ringbücher in A5, damit komme ich wunderbar zurecht.

PS: Fühle dich immer frei, Übungsvorschläge für dich so anzupassen, dass du dich damit wohl fühlst. Richtig ist, was für dich am besten funktioniert. Experimentiere, entscheide in jeder Situation intuitiv, was jetzt für dich stimmt und hab keine Angst vor Fehlern. Wichtig ist nur: Nicht zensieren, sondern alles, wirklich alles rauslassen.

Wie geht´s dir damit? Falls du es ausprobierst, scheibe mir gerne deine Erfahrungen dazu! Du erreichst mich immer unter coaching@karinpelka.de

(c) Beitragsfoto: Kladyk // Getty Images, lizensiert durch Canva

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„Mache die Beziehung zur dir selbst zu deiner Priorität. Sie ist der Ausgangspunkt für alles andere in deinem Leben.“

Mein Name ist Karin Pelka und mein Herzensanliegen ist es, dich zu deinem bedingungslosen Ja zu dir selbst zu begleiten. Denn dieses Ja ist so kraftvoll und tiefgreifend, dass es keine faulen Kompromisse mehr zulässt. Dein Ja zu dir selbst bahnt dir den Weg zu deiner Erfüllung, deinem authentischen Wesen und zu echter, ungekünstelter Selbstsicherheit.

Meine Erfahrung und all mein über viele Jahre gesammeltes und erprobtes Wissen über Psychologie, Meditation, innere Arbeit, schamanische Reisen, Imagination, Bewegung und Kreativität fließen nicht nur hier im Blog zusammen. Im geschützten Raum des 1:1-online-Coaching bin ich mit meinem ganzen Erfahrungsschatz für dich da.

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