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Im Auge des Sturms

im Auge des Sturms, an Krisen wachsen

Wie ist das eigentlich, wenn die Welt um einen herum zusammenbricht und nichts mehr ist, wie es war? Zerbricht man dabei nicht auch? In den letzten Wochen ist unsere scheinbar heile Welt in Europa für uns mit einem großen Paukenschlag kollabiert. All das, worauf wir uns bewusst oder unbewusst immer verlassen konnten, ist plötzlich nicht mehr so sicher oder gleich ganz über den Haufen geworfen. Das rüttelt an den Grundfesten. An meinen auch. Dazu kam bei mir eine ganz persönliche Krise. Auch nicht aus dem Nichts, aber doch in ihrer Heftigkeit unerwartet und schon wankte mein Boden nicht nur global, sondern auch ganz privat. Es blieb nichts mehr, mich daran festzuhalten.
Früher wäre das das Ende meiner Welt gewesen. Heute habe ich das Gefühl, im Auge des Sturms zu stehen.

Nichts ist sicher

Sobald etwas Gravierendes eintritt, wird klar: Nichts ist sicher.
All das, was sich so unabänderlich gezeigt ist, ist keineswegs unabänderlich. Und wenn sich diese eine Sache so radikal verändern kann – dann können alle anderen das auch. Alles könnte schief gehen, nichts mehr heil bleiben. Und schon fühlt sich die Katastrophe nochmal schlimmer an. Ich kenne das zumindest von mir sehr gut: Plötzlich steht alles infrage. Mein ganzes Selbstverständins, alles, was ich über mich und mein Leben zu wissen glaubte, zerbröselt zu Staub und ich bin im freien Fall in die Ausweglosigkeit. Nichts macht mehr Sinn. Hat vorher offenbar schon keinen Sinn gemacht, denn jetzt ist ja alles zerbrochen. Alles war irgendwie falsch. Und damit auch ich.

In meinem Leben gab es einige existenzielle Krisen. Ich schätze, du hast auch Trennungen hinter dir, musstest vielleicht überstürzt den Wohnort oder den Job wechseln, standest überraschend vor dem Scherbenhaufen einer Freundschaft oder musstest einen großen Traum, auf den du dich lange gefreut hast, plötzlich begraben. Vielleicht kennst du dann auch das Gefühl der Sinnlosigkeit und des Nichtgehaltenseins.

Ich für meinen Teil habe diese Krisen immer halt irgendwie überlebt. Mit vielen Tränen, vielen Zweifeln an mir, der Zukunft und überhaupt am Sinn des Lebens. Ein schwarzer Tunnel, an dessen Ende es kein Licht gab und durch den zu gehen ich definitiv keine Lust hatte. Ich wollte da nicht rein. Nicht spüren, wie schlimm es ist. Nicht wahrhaben, was ich eigentlich längst wusste – dass meine Welt, wie ich sie kenne, hier zu Ende ist.

Leben ohne Zukunft

Keine Zukunft mehr sehen zu können, all die Pläne nicht mehr verwirklichen zu können – das fühlte sich für mich immer an wie ein gigantischer Betrug an mir. Ich hatte mir das alles doch so schön vorgestellt, ich hatte eine Vision. Und dann? Kracht mir das Schicksal einfach so dazwischen und nimmt mir jede Möglichkeit, meine Zukunft, mein Leben zu leben, wie ICH das vorhatte.

Und so lange ich keine Zukunft sah, fühlte sich jedes Handeln sinnlos an. Wofür sollte ich denn überhaupt aus dem Bett kriechen? Wofür lohnte es sich noch, etwas anzupacken, wenn das Schicksal einem doch wieder alles zerhauen kann? Meine übliche Strategie in diesem Fall: ein Vollbad im Selbstmitleid.

Das ist zwar einerseits auch nicht ganz verkehrt, aber als alleinige Strategie nicht so übermäßig sinnvoll …

Im Ernstfall zeigt sich, was wirklich ist

Wenn alles normal läuft, merkt man oft nicht, wie viel Selbstvertrauen und Stärke, wie viel Widerstandskraft und Flexibilität man eigentlich entwickelt hat. Klar, es erleichtert den Alltag, wenn man achtsam mit sich ist, wenn man sich selbst zu nehmen weiß und es schafft, sich überwiegend gut zu behandeln. Aber erst, wenn die Welt zerbricht, weiß man, was sich tatsächlich verändert hat.

Früher habe ich mich dagegen gesträubt, in Krisen zu stürzen. Ich habe mich, so lange ich konnte, dagegen gestemmt und das Unvermeidliche damit hinausgezögert. Sofern es sich von mir hat hinauszögern lassen. Ich habe Konfrontationen gemieden, die Auseinandersetzung mit unschönen Tatsachen und versucht, allem immer noch etwas Gutes abzuringen. Nicht, weil es gut war, sondern weil ich Angst vor der Wahrheit hatte. Und wenn es dann doch nicht mehr aufzuhalten war? Augen zu und zerbrechen. Und dann irgendwann, wenn der Schmerz abgeflaut ist, mit dem schalen Gefühl, um die „eigentliche“ Zukunft betrogen worden zu sein, weiter zu machen.

Jetzt fühlt sich das Ende der Welt für mich anders an.

Willkommen am Nullpunkt

Heute nenne ich diesen Punkt, an dem alles in sich zusammenfällt meinen Point Zero. Den Nullpunkt. Und ich weiß ihn aufrichtig zu schätzen. Es ist der Punkt, an dem die Vergangenheit keine Rolle spielt, weil sie nicht einfach in die Zukunft übergehen kann. Und der Punkt, an dem es gar keine Zukunft gibt. Keine, die man sich vorstellen kann zumindest. Da ist nichts mehr. All das, woran sich das Gewohnheitstier Mensch so gerne festhält – einfach weg.

Und das, das ist trotz all dem damit verbundenen Schmerz ein wirklich magischer Moment. Denn in diesem Moment, in dem einerseits nichts mehr möglich scheint, wird plötzlich alles möglich. Alle Überzeugungen, Gewohnheiten und Erwartungen – spielen keine Rolle mehr. Was festgefahren und eingeschliffen war – interessiert nicht mehr.

Die Zukunft, die durch Gewohnheit und längst getroffene Entscheidungen oftmals mit jedem Lebensjahr begrenzter und festgelegter scheint, bekommt plötzlich unendlich Raum, sich neu zu gestalten. Auch wenn der unbegrenzte Raum erst einmal viel zu beängstigend scheint.

Die Magie des Nullpunktes

Ich weiß, niemand hört das gerne, wenn sich jeder Atemzug anfühlt wie sterben und man absolut keine Ahnung hat, wie man bitteschön von hier ab weiterleben soll. Aber der Nullpunkt ist der mächtigeste Lehrmeister, den man sich vorstellen kann. Er ist der Moment der maximalen Klarheit – auch wenn er sich verwirrend anfühlt. Denn in Wirklichkeit tut er nichts anderes, als uns all unsere Illusionen zu rauben. Die Illusion von der Unabänderlichkeit der Dinge, die wir als selbstverständlich kennen. Die Illusion, dass wir einfach nur planen müssen und schon passiert das auch. Dass Nahrung, Wohnung, Lebensunterhalt – ja, das Leben selbst einfach immer da sind. Einfach so, weil das eben so ist.

Der Nullpunkt sagt uns, dass nichts selbstverständlich ist. Dass alles, was wir sind und haben, was wir für die uns zustehende Zukunft halten, im Grunde Glück ist. Ja, auch wenn wir ordentliche Arbeit abliefern und nett zu unserem Partner sind, uns Mühe geben, unser Leben schön und sicher zu gestalten. Wir haben keinen Anspruch auf nichts und wir können uns keine glückliche Partnerschaft oder immerwährendes Wohnrecht erarbeiten. Ja, wir haben Einfluss, ja, wir können – und sollen auch – unser Bestes geben und gut machen, was wir nur können. Aber wir haben kein Anrecht auf nichts.

Und nein, das fühlt sich nicht schön an. Es rüttelt an unserer Selbstwirksamkeit – und eben diese Selbstwirksamkeit gibt uns oft erst das Zutrauen in uns und unser Leben. Erst, wenn wir selbst etwas hinkriegen, etwas schaffen können, fühlen wir uns bestätigt und gut. Allein aus unserer Existenz heraus fühlen wir uns selten wertvoll und sicher. Unser Rudern und Machen gibt uns erst das Gefühl, richtig und wertvoll zu sein. Aber wir sind mehr, als unser Handeln.

Aber der Nullpunkt zeigt uns nicht nur, wie machtlos wir trotz aller Selbstermächtigung und -Wirksamkeit tatsächlich sind. Er zeigt uns auch, dass wir ohne all das immer noch am Leben sind.

Wie verbunden bist du mit dir selbst?

Das Geschenk des Nullpunktes auspacken

So lange unser Herz schlägt, so lange wir atmen – sind wir am Leben.

Das ist nicht viel, wenn wir nicht wissen, wie lange es noch so sein wird, weil eine Krankheit unser Leben bedroht oder Gewalt. Aber es ist unsagbar viel, wenn wir selbst zumindest körperlich relativ unversehrt sind. Jeder Atemzug ist Leben, jeder Herzschlag ist Leben.

Das größte Geschenk des Nullpunktes ist, dass er alle Illusionen verdampft und uns auf unsere nackte Existenz reduziert. Ja, ich weiß, darauf könnte man auch gut und gerne verzichten. Mit Illusionen und mit mehr drum herum lebt es sich ja doch ganz gut. Aber: Wenn wir in die Verlegenheit kommen, doch am Nullpunkt zu stehen, sind wir eingeladen, dieses Geschenk auch tatsächlich auszupacken.

An diesem Punkt nützt alles Abwehren nichts mehr. Du kannst die Augen zukneifen, den Kopf schütten und so oft nein sagen, wie du willst – das hat wahrscheinlich lange geklappt. Jetzt klappt es nicht mehr. Je mehr du jetzt in der Lage bist, hinzuschauen und wahrzunehmen, was tatsächlich ist, desto nützlicher wird er für dich.

Hinzuschauen, welche Illusionen mich bisher umgeben haben, an welche Selbstverständlichkeiten ich mich geklammert habe, welche Verwerfungen und Brüche ich schon lange geflissentlich übersehen habe – das tut weh. Und mich kostet es große Überwindung. Es erfordert Mut und Erfahrung. Hauptsächlich aber die Bereitschaft, den Kampf dagegen loszulassen.

Frieden finden im Chaos

Im Endeffekt ist es Pazifismus im Umgang mit dir selbst, mit deiner Seele. Die Abwehr gegen das, was wirklich ist oder nicht mehr ist, fallen zu lassen und hinzuschauen, wie alles beschaffen ist. Was habe ich in Kauf genommen, obwohl ich wusste, dass es falsch war? Welche Werte habe ich verraten, wo war ich unehrlich zu mir selbst und zu anderen? Was habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt, obwohl es ein riesengroßes Geschenk war?

Die Klarheit am Nullpunkt funktioniert, wenn wir wirklich die inneren Waffen strecken. Das heißt, die Dinge anzusehen, wie sie sind – ohne direkt mit dem Finger auf Schuldige zu zeigen. Weder andere zu verurteilen, noch uns selbst. Alle machen Fehler. Meistens haben wir verdammt gute Gründe für diese Fehler. Weil wir es nicht besser wussten, uns abhängig glaubten, keinen Blick für Alternativen hatten oder uns in ein Fahrwasser hineingesteigert haben, weil wir etwas brauchten, was uns aufrecht hält. Geht uns so. Und allen anderen Menschen auch. Wichtig ist, alle Gründe und Begründungen, alle Ausflüchte und Ansprüche anzuschauen.

Ohne die Gründe an sich zu verurteilen, noch die Person, wegen der dieses oder jenes so ist, wie es ist. Das betrifft andere. Und es betrifft einen selbst. Sich selbst trotz aller Fehler, allen Nichtwissens und allen vergeblichen Hoffens nicht abzulehnen, ist vielleicht die größte Herausforderung. Denn ganz oft nehmen wir Krisen verdammt persönlich. Sie gehen direkt an unsere Substanz, wir empfinden sie als Strafe, als Sanktion, als Ungerechtigkeit gegen uns selbst. Und dann müssen wir innerlich alle möglichen Argumente auffahren, warum es uns doch zugestanden hätte, zu bekommen, was wir wollen oder zumindest normal weiterleben zu dürfen. Oder wir beginnen direkt mit der Selbst-Demontage.

Es hat nicht geklappt, weil wir Versager sind, es nicht verdienen, Fehler gemacht haben, nichts wert sind und sowieso nie etwas erreichen werden.

Wie lebt man im Sturm? – meine Learnings

Was aber passiert, wenn man sich traut, hinzuschauen, ohne zu bewerten und zu verurteilen? Was passiert, wenn man nicht nach der einfachsten und schnellsten Lösung auf die Schnelle sucht? Und, wie hält man das überhaupt aus?

Letztlich ist die Kunst, aus Krisen reifer und weiser hervorzugehen, die Kunst, mit offenen Augen im Sturm zu bleiben. So lange, wie der Sturm eben dauert.

Das heißt zuerst, alle Gefühle und Emotionen anzunehmen, die kommen. Das heißt, zu weinen, zu schreien, irgendwas in die Ecke zu pfeffern, zu stampfen und zu wüten. Es heißt, sich jede Art von Empfindung zu erlauben – und die sind immer auch gegensätzlicher Natur, wenn wir sie nicht zensieren. Da ist vielleicht Erleichterung, weil die Katze jetzt aus dem Sack ist, aber auch Wut, dass wir so hilflos sind. Und Trauer und Hoffnungslosigkeit und Rachegelüste. Oft deckt auch zuerst Scham oder Ablehnung die eigentlich darunter liegenden Gefühle zu. Das alles kommt in Wellen und es fühlt sich nicht jeden Moment gleich an. Hier zu kategorisieren, sich auf etwas festzulegen, geht nicht. Gefühle fließen einfach. Das ist okay.

Es heißt, aufmerksam zu sein, welche Gedanken kommen, was der Geist dazu serviert. Und auch, genau darauf zu achten, wo man Schuld sucht, wo man weglaufen will, was man wahrhaben will und was man von sich weist. Auch das: Chaos. Es ist okay, in einem Moment zu denken, die anderen sind an allem Schuld und im nächsten zu denken, dass man selbst alles verbockt hat. Das wahrzunehmen, ohne sich in Beschuldigungen und Ausreden zu flüchten, ist nicht so leicht. Aber alles anzusehen, die eigenen Gedanken anzuhören, ist wichtig. Sie sind eben wirr. Auch das ist okay.

Nicht zu wissen, wie es weiter geht, wie die richtige Lösung aussieht, ob es überhaupt eine gibt und wie das Leben jetzt weiter gehen kann und soll, kann zermürbend sein. Aber vorschnell hopp oder topp zu sagen oder den Alltag wieder drüber zu pinseln, ist viel fataler. Wichtig ist, da zu bleiben, alles zu nehmen und alles zu klären, bis der Sturm sich von selbst wieder legt und sich ein Weg deutlich genug zeigt, den man wirklich gehen will. So lange Widersprüche und Angst herrschen und du lieber weglaufen willst, ist der Sturm noch da.

Manchmal ist es sinnvoll, trotzdem irgendwann eine Entscheidung zu treffen, um wieder Kraft zu bündeln. Wichtig ist nur, auf jeden Fall so viel wie möglich wahrzunehmen, so ehrlich und haltlos wie möglich eine Weile zu sein – um nicht aufgrund von Verleugnung und Angst vor dem Unbekannten in einer verdeckten Dauerkrise festzustecken. Denn die meldet sich früher oder später zurück. Wobei das aber auch einfach nur wieder eine neue Möglichkeit bietet, die betreffenden Themen anzuschauen. Es gibt also immer noch eine Chance, in die Tiefe zu gehen – auch wenn es einem im Moment zu viel ist. Beim nächsten mal gelingt es vielleicht besser. Sich wegzuducken und sich der Krise verweigern, steht einem immer frei und sich deswegen selbst zu verurteilen wäre gemein. Machmal wegzulaufen ist eben auch menschlich. Das ist in Ordnung.

Egal, welcher Sturm tobt: bleibe bei dir

Das vielleicht Wichtigste am Schluss: Bei dir zu bleiben. In deinem Körper, in deinem Leben, so wirr und kaputt es gerade auch sein mag. Achtsamkeit ist hier der Schlüssel. Atmen, bewusst gehen, bewusst riechen und schmecken, fühlen. Halt in den kleinen Dingen zu finden, wie in dem Sonnenstrahl, der gerade genau durchs Fenster in dein Wasserglas fällt und alles darum herum zum Funkeln bringt.

Wenn du gerade keine Zukunft sehen kannst, dann bleibe einfach in der Gegenwart. Das ist vollkommen okay. Sorge gut für dich, nimm dich in den Arm, lasse dir ein Bad ein, tue, was dir hilft, dich so wohl wie möglich in deiner jetzigen Situation zu fühlen. Dazu gehört auch zu weinen, zu trauern oder schrecklich schnulzige Musik zu hören. Bleibe einfach da, wo du jetzt bist. Das ist sowieso der einzige Moment, in dem du wirklich existierst. Hier zu sein ist also kein Nachteil. Wirklich nicht!

Wenn du bleibst, wo du tatsächlich bist, aufmerksam und achtsam mit dir, deinen Gedanken und Gefühlen bist – dann bist du das Auge des Sturms. Dann zerbricht deine Vergangenheit, deine Zukunft – du aber bist da. Du hast die Kraft, hier zu sein, alles geschehen zu lassen, was in dir jetzt geschieht. Schließlich bist du der Raum, in dem sich das ganze Drama vollzieht.

Mehr ist es eigentlich nicht, das ist das ganze Geheimnis. Bewusst dazubleiben und dieses Dableiben auch wahrzunehmen, das heißt im Auge des Sturms zu stehen. Tatsächlich zeigt sich in diesem Bewusstsein, das trotz allem Chaos und allen Schmerzes bestehen bleibt, eine innere Stärke, die sonst kaum wahrnehmbar ist und doch allem zugrunde liegt.

Es ist eine andere Stärke, als die, mutig und entschlossen irgendwohin zu marschieren, unverwundbar zu sein oder in rosaroten Wölkchen zu leben. Es ist eine mildere Stärke, eine weichere Stärke. Aber es ist die wahre Stärke, die nicht zerbrochen werden kann.

Es ist die Stärke, die nicht aufgesetzt, nicht konstruiert ist. Sie muss nicht hergestellt und aufrechterhalten werden. Nein, sie liegt allem zugrunde und ist immer da, wenn du bereit bist, dich fallen zu lassen und deiner puren Existenz an sich zu vertrauen. Du kannst sie spüren und dich auf sie verlassen.

Das wahre Geschenk des Nullpunktes

Das wahre Geschenk, das für dich im Zerbrechen, im Chaos und im Schmerz liegt, ist, dass du deine wahre Stärke kennenlernen kannst. Sie will sich zeigen und Kraft und Trost spenden, doch wir sind oft so auf äußern Halt, auf äußere Sicherheit fokussiert, bestehen auf äußeren Rahmenbedingungen, dass wir für uns selbst und unsere eigentliche Kraft vollkommen blind sind.

Und ja, es macht Angst, alles loszulassen, was sonst Halt gibt. Das ist auch nicht unbedingt ein Dauerzustand, in dem wir uns aufhalten sollten. Zumindest nicht im Rahmen von Krisen und Verwerfungen. Sich dieser Angst zu stellen, durch sie hindurch zu gehen und bei vollem Bewusstsein im Sturm stehen zu bleiben, zeigt uns aber, dass wir das sehr wohl können. Dass etwas von uns selbst sanft und stark zugleich ist. Ohne Anhaftungen und ohne, dass es sich beweisen muss.

Was sich im Auge des Sturms zeigt, ist eine große Gnade. Ein Blick auf den eigenen nackten Kern. Und das wiederum lässt alles, was danach kommen mag, Krise hin oder her, schon gleich viel weniger bedrohlich erscheinen.

Heute bin ich tatsächlich dankbar um Krisen und Konflikte. Nicht, weil sie sich so gut anfühlen und weil ich neuerdings auf Schmerz, Angst, Zerrissenheit und Panik stehe – denn all das fühle ich nach wie vor, immer und immer wieder. Und auch so intensiv wie eh und je. Aber ich bin dankbar für Krisen, weil sie meinen Blick gerade rücken, meine Illusionen im Guten wie im Schlechten verdampfen, mir helfen, alten Ballast loszuwerden und klarer in die Zukunft zu gehen, die ich mir wirklich wünsche, wenn ich ehrlich zu mir bin.

Ich habe auch tatsächlich gelernt, das Gefühl haltlos zu sein, im Nichts zu hängen und keine Antwort zu haben, ein Stück weit sogar zu genießen. Es macht mir immer noch Angst, ja, aber nicht nur. Ich spüre auch die Magie, das Prickeln der Milliarden Möglichkeiten, die in diesen Momenten theoretisch alle zur Verfügung stehen. Plötzlich habe ich tatsächlich die Wahl, radikal anders zu entscheiden, wenn ich das möchte. Das ist doch nicht verkehrt.

Was mich dahin gebracht hat, im Auge des Sturms meine Kraft zu finden?

Achtsamkeit, so viel Ehrlichkeit mir selbst gegenüber, wie ich nur aufbringen kann, das Loslassen von Verurteilungen und Abwertungen mir selbst gegenüber, das Anerkennen meines eigenen Wertes, meiner eigenen Bedürfnisse und meiner Eigenheiten. Meine Auseinandersetzung mit Selbstliebe

Das war zugegeben ein ziemlich weiter Weg, denn früher war ich immer eher panisch, unsicher und viel zu hart zu mir selbst. Ich konnte nichts Gutes in mir selbst sehen und sah mich vor allem immer nur in den Augen der anderen gespiegelt. Aber der Weg hat sich gelohnt. Jeder Schritt auf diesem Weg lohnt sich unendlich!

Ich hoffe, du konntest etwas Inspiration für dich mitnehmen und kannst das nächste Mal, wenn das Schicksal dir einen Knüppel zwischen die Beine wirft, einen Blick auf deine eigene Stärke, auf deinen wahren, unverwundbaren Kern werfen. Dass Krisen kommen, ist ja letztlich nicht zu vermeiden – aber wenn sie kommen, sollten wir sie annehmen, willkommen heißen und sie zu unserem Lehrmeister machen.

Hab keine Angst, du bist stärker, als du denkst. Bedingungslos stark. Und wunderbar, auch wenn du zu zerbrechen scheinst.

Wenn du magst, lies auch meinen Artikel zum Thema „Überleben in einer Welt voller Krisen“. Hier gehe ich mehr auf äußere, globale Krisen ein. Für deinen Umgang mit deinen Emotionen findest du hier weitere Tipps.

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Mein Name ist Karin Pelka und mein Herzensanliegen ist es, dich zu deinem bedingungslosen Ja zu dir selbst zu begleiten. Denn dieses Ja ist so kraftvoll und tiefgreifend, dass es keine faulen Kompromisse mehr zulässt. Dein Ja zu dir selbst bahnt dir den Weg zu deiner Erfüllung, deinem authentischen Wesen und zu echter, ungekünstelter Selbstsicherheit.

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